SpendenButton

Tierschutzverein sucht ein Zuhause

für Lilly, Catherine und Fleur

sternbergerSeenlandIm Hof wühlen sich drei Minischweine durch den Boden. Im Nebengebäude miauen und schnurren die Katzen Lilly, Catherine und Fleur, quiekt eine Meerschweinfamilie. Ein kleiner Hund springt begeistert an Juliane Mathes hoch. „Die Hündin ist gerade erst zu uns gekommen“, erzählt die Vorsitzende des Tierschutzvereins Sternberger Seenland. „Sie wurde nur im Zwinger gehalten und entdeckt jetzt eine ganz neue Umgebung.“
Der Tierschutzverein Sternberger Seenland kümmert sich um Tiere in Not. Tiere, die ausgesetzt wurden, Tiere aus nicht artgerechter Haltung – von Katze über Meerschwein bis zur Schlange. Hunde gehören im Regelfall nicht dazu. Sie werden vom Tierschutzverein Mecklenburger Fundhund und dem Ordnungsamt betreut.
Mehr als 20 Tiere leben derzeit beim Tierschutzverein in Sternberg. Bei den aktuell gestiegenen Tierarzt- und Haltungskosten ist zu befürchten, dass es noch mehr werden. Aber: „Wir sind kein Tierheim. Das können wir nicht leisten“, so die Vereinsvorsitzende. „Wir wollen die Tiere in ein dauerhaftes und liebevolles Zuhause vermitteln.“
Doch auch das würde immer schwerer. „Haustiere, bei aller Freude, die sie bereiten, kosten Geld – von Unterhaltungs- bis zu Tierarztkosten – und das mitunter bis zu 20 Jahre. Das bedenken heute viel mehr Menschen, bevor sie sich ein Haustier anschaffen, und das ist gut so!“
Derzeit warten um die 20 Katzen, drei Meerschweinchen und drei Minischweine beim Tierschutzverein auf ein neues Zuhause. Alle sind kastriert, entwurmt, entfloht und geimpft – „scheckheftgepflegt“, wie Juliane Mathes schmunzelnd erklärt.
Tierschutzverein Sternberger Seenland sucht auch Tierpaten
Hinzu kommen Katzen mit Handicap: blind, taub, Pfötchen amputiert. Sie sind besonders schwer zu vermitteln. „Sie alle, die Versehrten und Unversehrten, haben eine Geschichte, haben oft Schreckliches hinter sich. Aber jetzt geht es ihnen gut und das soll so bleiben. Natürlich können Patenschaften übernommen werden. Auch das würde den Tieren helfen.“
Neben der Betreuung und Vermittlung von Fundkatzen kümmert sich der Tierschutzverein um verwilderte Katzen. „Wir sorgen dafür, dass sie medizinisch betreut werden, und lassen sie kastrieren“, so die Vorsitzende.
Das kostet nicht nur Geld. So sitzen die Ehrenamtlichen oft stundenlang an den Futterstellen versteckt, um sie einzufangen und zum Tierarzt zu bringen. „Tun wir das nicht, vermehren sich die Katzen unkontrolliert weiter“, erklärt Juliane Mathes. Katzen können mehrmals im Jahr bis zu sechs Junge zur Welt bringen. Und die sind, wenn sie überleben, nach einem halben Jahr geschlechtsreif.
Deshalb ihr Appell an alle Katzenbesitzer: „Lassen Sie Ihre Katze oder ihren Kater kastrieren, damit nicht noch mehr Nachwuchs entsteht, der dann unter Umständen ausgesetzt wird – oder Schlimmeres.“ Zwar besage die Katzenschutzverordnung Mecklenburg-Vorpommern, dass Freigänger kastriert werden sollen. Aber darum muss sich der Besitzer kümmern und wer soll das kontrollieren?
Lilly, Catherine, Fleur und die anderen Katzen beim Tierschutzverein sind auch in dieser Hinsicht „stubenrein“. Sie fühlen sich hier wohl, würden sich aber trotzdem über ein neues Frauchen oder Herrchen, eine neue Familie freuen.

Quelle: Schweriner Volkszeitung