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Immer wieder

werden hier Tiere ausgesetzt

Bei einer Anwohnerin in Gielow-Mühle tauchen immer wieder ausgesetzte Katzen auf, um die sie sich dann aus Tierliebe kümmert. Doch nun will sie umziehen und hat Sorge, wer die Futterstelle weiter betreut.

GielowGielow.
Ob Herbst oder Frühjahr, Gertraude Röder kann fast die Uhr danach stellen, wann die nächsten Katzen bei ihr in Gielow-Mühle Zuflucht suchen. „Da scheint immer jemand kleine Katzen auszusetzen“, vermutet sie. Und das schon seit Jahren. Die seien oft noch so klein, dass sie noch bei ihrer Mutter sein sollten. Getrennt von ihrer Katze, die keine Artgenossen mag, nehme sie jedes Mal die Tiere erst einmal auf, weil sie ihr leidtun. Nachbarn hätten sie auch schon angesprochen, zusammen habe man schon die Kätzchen mit Futter in eine Box gelockt. Damals habe der damalige Tierschutzverein Malchin sie noch im Katzenhaus Neukalen abgenommen, obwohl der keinen Vertrag mit dem Amt Malchin hatte. Einen kleinen Obolus habe sie dafür bezahlen müssen. „Ich kann ja nicht alle bei mir behalten“, sagt die Gielowerin. Der neue Träger, der TSV Demmin, verlange mehr Geld, das sei ihr zu teuer.
Wohin kommen die Tiere?
Für viele Tiere habe sie immer wieder selbst ein Zuhause gesucht, Annoncen geschaltet, neue Herrchen oder Frauchen gefunden. Denn beim zuständigen Ordnungsamt in Malchin wollte sie die Stubentiger bisher nicht abgeben. Dabei hätte sie kein gutes Gefühl, weil sie da nicht wisse, wohin die Tiere kommen. „Es ist nicht schön, dass sie nicht im Katzenhaus aufgenommen werden können“, bedauert Gertraude Röder. Sie wundert sich immer nur, dass der vertragliche Partner für Fundtiere des Amtes nie Katzen oder Hunde zu vermitteln oder Besitzer zu suchen scheint, zumindest sehe sie nie etwas auf seiner Internetseite noch im Amtsblatt. Ein Tierschutzverein veröffentliche dagegen jedes Fundtier.
„Aussetzen ist Tierquälerei”
Wer die Katzen immer aussetzt, habe sie noch nicht herausgefunden. Sie vermute, dass der- oder diejenige aus Richtung Stavenhagen kommt und den Verbindungsweg über Duckow nimmt. Im Frühjahr habe sie einen dunklen Kleinbus beobachtet, der eine Weile in ihrer Nähe stand. Da habe sie sich erst noch nichts bei gedacht, doch als ihre Katze die Artgenossen gewittert habe, habe sie eins und eins zusammengezählt. Wieder über eine Annonce habe sie einen schwarzen und einen weiß-roten Kater abgeben können, beide habe sie vorher noch kastrieren lassen. An der B 104 nach Stavenhagen habe sie dann im Sommer mehrere totgefahrene Kätzchen liegen sehen, weiß-rote. Sie glaubt, dass diese die Geschwister ihres aufgenommen Katers waren. „Auch Aussetzen von Katzen ist Tierquälerei, für die es keine Rechtfertigung gibt“, findet die 67-Jährige.
Umzug steht an
Doch nun steckt Gertraude Röder in einem Dilemma. Sie möchte gern nach Rügen ziehen, kann dies aber nicht beruhigt tun. „Wer kümmert sich dann um die ausgesetzten Katzen?“, fragt sie besorgt. Am ehemaligen ACZ füttert sie zudem verwilderte Katzen an der Futterstelle am Trafohäuschen. Nach dem neuen Fundtiererlass des Landes müsste sich die Ordnungsbehörde des Amtes Malchin darum kümmern. Doch bei dem Gedanken sei ihr nicht wohl, wenn sie lese, dass das Amt mit dem billigsten Anbieter einen neuen Fundtiervertrag aushandeln wolle. Die Gemeinden sollten nicht nur aufs Geld gucken. „Tiere sind Lebewesen.“ Besser wäre es, wenn die Leute zur Vernunft kämen und keine Tiere mehr aussetzen würden, appelliert Gertraude Röder.

Quelle Nordkurier