SpendenButton

Kätzchen-Leid

ist kein Einzelfall

Tierschützer kümmern sich um ausgesetzte Katzen aus Venzkow / Erste Hinweise bei der Polizei / Organisation setzt Belohnung aus

Von Michael Beitien
STERNBERG/VENZKOW Vier ausgesetzte Katzenkinder, die am Freitag bei Venzkow gefunden wurden, erregen die Gemüter weit über die Region hinaus. Die Polizei in Sternberg geht einem ersten Hinweis nach, wer die Tiere möglicherweise ausgesetzt hat. Der Tierschutzverein Sternberger Seenland unternimmt alles, um die Kätzchen wieder aufzupäppeln. Und der bundesweit agierende Verein Peta setzte eine Belohnung aus, um die Menschen zu verurteilen, die diesen Kätzchen Leid zugefügt haben.

Die Tiere waren am Freitag an der Landesstraße 9 nahe Venzkow ausgesetzt worden, wie unsere Zeitung berichtete. Eine Autofahrerin hatte zunächst zwei der Katzen auf der Straße entdeckt und eine vorbeikommende Streifenwagenbesatzung der Polizei informiert. Polizisten fanden zwei weitere junge Katzen. Die Tiere wurden zunächst in das Polizeirevier nach Sternberg gebracht und dort mit Futter versorgt.

KatzenSternbergDer Tierschutzverein Sternberger Seenland übernahm die Tiere. Vorsitzende Juliane Mathes schilderte unmittelbar danach den Zustand so: „Hungrig und voller Flöhe sind die Kleinen - und voll Zutrauen zu Menschen. Zutrauen, das die Menschen nicht verdient haben. Denn ein Mensch hat sie ausgesetzt - im vollen Bewusstsein seiner Handlung.“ Der Tierschutzverein gab den Kätzchen Futter, Geborgenheit und Wärme. „Ein Flohmittel selbstverständlich, danach steht die Wurmkur an. Die Kleinen sind nun satt und müde. Sie schlafen entspannt zusammen gekuschelt“, so Juliane Mathes.

Eine bundesweit agierende Organisation schaltete sich am Montag ein. Um die Suche nach dem Tierquäler zu unterstützen, setzt Peta eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise, die zu seiner Verurteilung führen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden oder bei der Tierrechtsorganisation zu melden. Die Katzenbabys zu entsorgen und einem ungewissen Schicksal zu überlassen, sei tierschutzwidrig, so Judith Pein im Namen von Peta. „Der Katzenhalter hätte genug Verantwortungsbewusstsein zeigen und sich rechtzeitig Hilfe bei einem Tierheim oder Tierschutzverein suchen müssen.

“ Das Aussetzen einer Belohnung sieht Juliane Mathes mit gemischten Gefühlen. Statt den zu belohnen, der einen Hinweis gibt, wäre es nach ihrer Ansicht viel pragmatischer, den Tierschützern vor Ort mit Geld zu helfen, die sich um die ausgesetzten Katzen kümmern, und beispielsweise die Impfungen zu bezahlen.

Das schreckliche Schicksal der vier Katzenkinder sei leider kein Einzelfall. Am gestrigen Montag waren die Tierschützer erneut wegen einem Katzenbaby auf Achse. Diesmal in Tempzin. „Woche für Woche erhalten wir Meldung über unkastrierte Katzen und ungewollte Katzenkinder“, so die Tierschützerin aus dem Sternberger Seenland, die zugleich einen Appell an alle Katzenbesitzer richtet: „Wir versuchen zu helfen - bitte helft mit. Lasst eure Katzen kastrieren!“ Wer dem Verein helfen möchte, kann Geld spenden für die Tierarzt-Rechnungen. „Futterspenden sind auch eine große Hilfe“, so Juliane Mathes. „Wir haben Spendenboxen in Sternberg und in Schwerin stehen.“

Die gute Nachricht: Beim Verein haben sich bereits die ersten beiden Interessenten für die am Freitag gefundenen Katzenkinder gemeldet. Bevor die Tiere abgegeben werden, muss sich allerdings erst einmal der Gesundheitszustand der Kätzchen verbessern.

Quelle: SVZ