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Katzenelend

hört nicht auf

Katzenelend1Fehlende Kastration führt jedes Jahr zu einer massiven Kitten-Schwemme – verwahrloste Tiere landen beim Tierschutzverein

Von Caroline Awe
GÜSTROW/BRAUNSBERG „Dass so viele Flöhe auf einen kleinen Katzenkörper passen, habe ich noch nie erlebt“, zeigt sich Carola Mälzer entsetzt über den Zustand dreier Kitten, die unlängst in ihre Obhut gekommen sind. Die Tierschützerin mit einem Herz für Katzen hat schon viel gesehen, aber manches macht sie noch immer sprachlos.

Der Hilferuf kam diesmal aus Braunsberg. „Eine Frau hatte die verwahrlost wirkenden Kätzchen auf der Dorfstraße entdeckt“, erzählt Carola Mälzer. Ein Jungtier habe besonders schlimm ausgesehen, das habe die Finderin direkt mit nach Hause genommen und schließlich den Güstrower Tierschutzverein informiert. Mit viel Überzeugungsarbeit hätte ein Mitglied des Vereins den Besitzer überreden können, die drei übrigen Kitten an den Tierschutz zu übergeben. „Die Tiere waren total ver Katzenelend2wahrlost. Sie hatten verkrustete und geschwollene Augen und waren abgemagert“, beschreibt Carola Mälzer den Zustand der kleinen Samtpfoten. Augenscheinlich war dem Besitzer das Ausmaß nicht derart bewusst. Er habe, so Mälzer, offenbar keinen Handlungsbedarf gesehen. Da dort neben der Mutterkatze noch weitere Tiere leben, habe der Tierschutzverein das Veterinäramt über die Zustände informiert. Keine Seltenheit, weiß Carola Mälzer aus Erfahrung. Die Zusammenarbeit mit dem Amt sei zum Glück stets zielführend und auf das Wohl der Tiere ausgerichtet.

Inzwischen haben sich die drei Kätzchen im Katzenhaus in der Langen Stege gut eingelebt und „sie werden alle wieder gesund“, zeigt sich Carola Mälzer erleichtert, denn das Geschwisterchen, dass zunächst von der Tippgeberin aufgenommen worden war, hatte nicht so viel Glück. Es ist tot.

„Wir können nur immer wieder appellieren Freigänger kastrieren zu lassen, damit wir die jährliche Kitten- Schwemme eindämmen können. Nur so hört das Katzenelend irgendwann auf oder wird zumindest eingedämmt“, findet Carola Mälzer deutliche Worte. Für die drei Braunsberger Kätzchen kann sie in zirka sechs Wochen ein neues Zuhause suchen. Dann sind die Jungtiere gesund, geimpft und gechipt und abgabebereit.

Quelle: SVZ