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Urlaubszeit, Aussetzzeit: Die Anzahl ausgesetzter Hunde und Katzen steigt, die Vermittlung indes stagniert

Von Peter Täufel
ROGGENDORF „Wir wissen bald nicht mehr wohin mit den Tieren.“ Der Notruf von Roggendorfs Tierheimleiterin Meike Jaworski sowie Maike Jessen, Vorsitzende des Tierheimbetreibers Tierschutzverein Roggendorf und Umgebung e. V. , kommt nicht von ungefähr. Gerade in der Urlaubszeit entledigen sich viele Tierbesitzer ihrer Vierbeiner und entziehen sich so ihrer Verantwortung. „Dabei finden wir immer eine Lösung. Man muss uns nur darüber informieren, wenn es ein Problem gibt, sein Haustier aus beruflichen, Zeit- oder Altersgründen weiter halten und versorgen zu können“, sagt Tierheimleiterin Jaworski. Das sei allemal besser, als es einfach auszusetzen.

Bereits Anfang Juni deutete es sich an, dass es bald zu diesem Platzproblem kommen könnte. Aktuell sind es etwa 30 Hunde und 70 Katzen, die von den Tierheimmitarbeitern betreut werden - alle Zwinger sind belegt. „Das hat dazu geführt, dass Tiere, vor allem die Kitten, also die Katzenjungen, zu einem Teil bereits bei unseren Mitarbeitern, Vereinsmitgliedern und ehrenamtlichen Helfern untergebracht sind, wofür wir sehr dankbar sind“, erklärt Vereinsvorsitzende Jessen. Auch diejenigen, die solche Tiere finden, werden vereinzelt darum gebeten, wenn möglich die Tiere für eine gewisse Zeit bei sich zu behalten, mit Unterstützung bei der Futterversorgung durch das Tierheim. „Wir sind froh, dass wir so viele Unterstützer haben - ohne die würden wir das längst nicht mehr schaffen“, sind sich beide Frauen sicher, freuen sich aber selbstverständlich über weitere Unterstützung. Im Hinblick auf das Aussetzen von Haustieren senden sie eine ganz klare Botschaft: „Kommen Sie zu uns, nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wir finden gemeinsam eine Lösung!“ Niemand werde abgewiesen, zur Not muss eben mal für eine Nacht das Büro der Einrichtung als Quartier herhalten.

Die Platzprobleme sind auch durch die derzeit mangelhafte Vermittlung von Tieren entstanden. Die Betreiber vermuten, dass dafür die aktuelle Ferienzeit mitverantwortlich sei. „Besonders bei den Kitten gibt es jetzt eine ganze Reihe, die in liebevolle Hände abgegeben werden könnten“, so Jessen. Das heißt die sind kastriert, geimpft, entwurmt und von der Mutter entwöhnt.

Die Quantität des Tierheimes Roggendorf wird sich auch mit dem Neubau, der seit Ende Mai vor dem umzäunten Bereich entsteht, nicht erhöhen - aber die Qualität. „Hier wird unser Tierund Begegnungszentrum eingerichtet“, erzählt Meike Jaworski. Es soll zum einen erste Anlaufstelle für Besucher und Gäste, zum anderen Schulungszentrum für interessierte Kinder- und Erwachsenengruppen sein. Darüber hinaus wird es Räume für Tierarztbehandlungen geben. Auch das Büro wird hier untergebracht. Ende des Jahres soll es fertig sein.

Quelle: SVZ