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Hohe Keim-Gefahr

beim Barfen

BarfStiftung Warentest: Tiefkühlprodukte belastet

Die Stiftung Warentest hat Hundefutter aus der Dose und tiefgekühlte Menüs aus rohem Fleisch analysiert – mit wenig schmackhaftem Ergebnis: Von den 31 untersuchten Nassfutter- Rationen bekamen neun Produkte ein „mangelhaft“ verpasst, darunter alle 5 Tiefkühl-Alleinfutter zum Barfen.

Was ist Barfen? Die Abkürzung steht für „biologisch, artgerechte Rohfütterung“. Es handelt sich um eine Fütterungsmethode, bei der Hunde und Katzen auf der Basis von rohem Fleisch, Knochen, rohem Gemüse und Obst sowie Ölen ernährt werden. Diese Methode soll sich an die Fressgewohnheiten von wildlebenden Fleisch- und Beutetierfressern anlehnen, wie den Wölfen.

Woher bekommen Hundehalter die Barf-Zutaten? Barfer kaufen Zutaten meist einzeln bei Fleischern, im Fachhandel, Internet oder in den größer werdenden Zooabteilungen von Baumärkten und Gartencentern. Kann jeder Hund auf rohes Futter umgestellt werden? Entscheiden sich Halter für diese Fütterungsmethode, sollten sie sich von einem auf Ernährung spezialisierten Tierarzt beraten lassen. Er kann die passenden Rationen für das Tier ausrechnen. So lässt sich eine Unter- oder Überversorgung mit Nährstoffen vermeiden, erläutert die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz.

Wie kann der Hund überoder unterversorgt werden? Bekommen sie viel rohes Fleisch, sind manche Hunde mit Kalzium unterversorgt. Um das auszugleichen, müssen Halter ihnen zusätzlich Knochen, Knochenmehl oder entsprechende Präparate geben. Fressen die Hunde viel Leber, nehmen sie dagegen zu viel Vitamin A auf. Futter nach der Barf-Methode besteht aus rohem Fleisch, Knorpelfleisch, Knochen sowie Obst und Gemüse. dpa/Markus Scholz

Was ist daran so schlimm? Fehlen den Fleisch-Gemüse- Mahlzeiten etwa Kalzium und Phosphor können Hunde Knochenschäden erleiden. Zu wenig Vitamin A kann Augenschäden hervorrufen, zu wenig Vitamin B nervöse Störungen. Außerdem ist rohes Fleisch ein Herd für Keime. Hundehalter bestellen es oft tiefgefroren. Keime können sich beim Auftauen rasant vermehren, warnt die Stiftung Warentest. Sind die Keime auch für den Menschen gefährlich? Die Übertragung von Bakterien, Viren und Parasiten beim Füttern von rohen Zutaten ist nicht ungefährlich - sowohl für Tier als auch für den Halter. In Haushalten, in denen immungeschwächte oder alte Personen, Schwangere oder Kleinkinder leben, sollte man aufs „Barfen“ verzichten, empfiehlt die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz.

Quelle: Schweriner Volkszeitung