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Staupe-Tod im Fuchsbestand

Vermehrt Fälle in MV / Veterinäre raten Hundebesitzer zur Impfung der Tiere / Seuche dezimiert Fuchsbestand

Vermehrt Fälle in MV / Veterinäre raten Hundebesitzer zur Impfung der Tiere / Seuche dezimiert Fuchsbestand

ROSTOCK Die Staupe geht um: Die hochansteckende Viruserkrankung, die auch für Hunde gefährlich werden kann, breitet sich unter den Füchsen in Mecklenburg- Vorpommern aus. In den vergangenen Jahren war ein Anstieg von positiven Fällen zu verzeichnen gewesen, haben Untersuchungen des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock ergeben. Im vergangenen Jahr sei bei 57 untersuchten Rotfüchsen in 42 Fällen die Krankheit festgestellt worden – drei Viertel aller Testtiere. Bei 19 weiteren Untersuchungen beispielsweise bei Marderhunden hätten die Laborbefunde in zwei weiteren Fällen den Seuchenbefall bestätigt. Vor allem im Ostteil des Landes: Im Landkreis Vorpommern- Greifswald ist knapp die Hälfte aller Staupe-Fälle registriert worden. LALLFChef Prof. Frerk Feldhusen warnte vor Panik: Staupe- Fälle bei Füchsen seien nicht ungewöhnlich. Die Impfung der Hunde biete Schutz.

Staupe ist eine Viruserkrankung, die seit Jahrhunderten bei Haushunden bekannt ist. Für Menschen ist der Virus ungefährlich. Eine Infektion ist möglich über den direkten Kontakt mit Füchsen – erkrankte Wildtiere verlieren ihre natürliche Scheu – aber auch über deren Ausscheidungen. In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung bei Wildtieren tödlich. Fachleute raten daher, Hunde an der Leine zuführen. Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Baden- Württemberg, Niedersachsen: Inzwischen mehren sich in mehreren Bundesländern die Staupe-Fälle.

Veterinäre in Mecklenburg- Vorpommern mahnen indes Hundehalter zur Vorsicht: Atemwegserkrankungen, Fieber – Staupe sei eine gefährliche Krankheit, die tödlich enden könne, erklärte Gerd Ricker, Tierarzt und Chef der Tierklinik Schwerin. Hunde sollten daher regelmäßig geimpft werden. Bei einer entsprechenden Grundimmunisierung seien die Tiere über mehrere Jahre geschützt.

Jäger machen sich derweil Sorgen um den Bestand. In Mecklenburg-Vorpommern seien immer seltener Füchse zu sehen, sagte Rainer Pirzkall vom Landesjagdverband in Damm nahe Parchim – ein Indiz dafür, dass sich die Seuche offenbar ausgebreitet und den Fuchsbestand dezimiert habe. So sei unter anderem in Westmecklenburg der Tierbestand deutlich zurückgegangen. Im vergangenen Jahr sei die Jagdstrecke bei Füchsen auf einen Tiefstand gesunken. Dem Jagdbericht des Landes zufolge waren nur noch 16 530 Füchse zur Strecke gebracht worden. In den Jahren zuvor seien es auch schon 32 000 gewesen, sagte Pirzkall – in normalen Jahren zwischen 20 000 und 25 000. Pirzkall forderte die Jäger auf, ihren Hunden einen ausreichenden Impfschutz zu gewähren. „Einmal am Kadaver schnüffeln reicht schon, dass sich die Hunde anstecken können“, meinte Pirzkall.
(Quelle: SVZ, 20.07.2018)