SpendenButton

KOMMENTAR

Von Bernhard Schmidtbauer

Foerdermittel07 18Der Fördertopf 2018 für die Tierheime in MV ist schon leer. 300 000 Euro standen für Investitionen zur Verfügung. Das hört sich viel an – ist es jedoch nicht.

Im Gegenteil. Tiere in Not zu versorgen und zu vermitteln, kostet sehr viel Geld, Zeit und Nerven. Die ehrenamtlichen Tierschützer scheuen dafür weder Kosten noch Mühe.

Ohne Frage: Die Landespolitik hat seit Anfang der 1990er Jahre Millionen für den Tierschutz ausgegeben. Nur sind die Probleme damit nicht verschwunden. Etwa die teuren Kastrationen frei lebender Katzen und die Betreuung ausgesetzter Hunde. Die Tierheime erfüllen öffentliche Pflichtaufgaben. Kommunen und Ämter übernehmen aber nur vier Wochen die Kosten für gefundene Tiere, danach müssen die Auffangstationen für Unterbringung, Futter, Tierarzt zahlen. Oft über Jahre. Das kostet pro Tier und Tag bis zu 25 Euro.

Nehmen Gemeinden, Länder und Bund die Lage nicht ernster, kann es für sie schnell viel teurer werden. Müssen Tierasyle erst zahlungsunfähig werden? Dazu darf es nicht kommen. Das Land muss endlich ein schlüssiges Tierheimkonzept entwickeln. Wenn nicht, dann bleibt Tierschutz, der als Staatsziel in der Landesverfassung steht, nur ein hohles Wort.
(Quelle: OZ, 09.07.2018)