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Aufnahmestopp wegen Platzmangel:

Was tun mit Fundtieren?

Foto: Margitta TrueDie Lage im Güstrower Tierschutzverein ist seit Monaten zunehmend dramatisch. Nun wurde ein Aufnahmestop verhängt. Dennoch müssen Fundtiere gemeldet und aufgenommen werden. Der Verein informiert dazu.
Nichts geht mehr - das ist das Fazit, dass der Tierschutzverein Güstrow jetzt zieht. Bereits in den vergangenen Monaten hatte sich der Vorstand immer wieder mit Appellen an Behörden und Tierfreunde gewandt, weil das Tierheim aus allen Nähten platzt.
Doch wegschauen und weitergehen, wenn ein herrenloses Tier gefunden wird, geht nicht. Dazu informiert Stephanie Schönhofen an, die Medienbeauftragte des Güstrower Vereins. Jedes Fundtier müsse gemeldet werden, betont sie. Das regelt auch die Fundtierverordnung.
An wen sich Finder von herrenlosen Tieren wenden können
„Sollten Sie ein Tier finden, wenden Sie sich bitte immer an das Ordnungsamt ihrer Gemeinde“, rät Schönhofen, das sei „der gesetzlich korrekte Weg“. Fundtiere müssten beim Ordnungsamt, vernachlässigte und missbrauchte Tiere beim Veterinäramt gemeldet werden.
Sie stellt aber auch klar: „Wir Tierschutzvereine sind weder berechtigt noch in der Pflicht, diese Tiere aufzunehmen, solange wir keine Anforderung vom Ordnungs- oder Veterinäramt erhalten haben.“ Erst dann würden dem Verein die vom Amt vereinbarten Pauschalen für Unterbringung und Versorgung erstattet.
Sollten beispielsweise Spaziergänger Hund oder Katze außerhalb der Öffnungszeiten der Ämter aufgegriffen haben, bleibe nur, das Tier bis zum nächsten Werktag selbst aufzunehmen.
Auch die Polizei ist Ansprechpartner
Eine weitere Möglichkeit: die Polizei vor Ort anrufen oder mit dem Tier aufsuchen. Das bestätigt Florian Müller, Sprecher der Polizeiinspektion Güstrow: „Wir vermitteln das Tier weiter und wenden uns dann an die Tierrettung.“ Das seien nicht nur die Tierschutzvereine, sondern etwa eine spezielle Einheit der Feuerwehren. In jedem Fall sei die Polizei der passende Ansprechpartner.
Soziale Medien seien ebenfalls hilfreich, so Müller weiter, etwa das Posten des Fundtiers bei Facebook: „Wir nutzen dann unsere Kanäle.“
Zu viele unkastrierte Katzen mit Babys
Die Vorsitzende des Güstrower Tierschutzvereins, Carmen Lahl, hatte wiederholt eine Katzenschutzverordnung gefordert, um die nach und nach flächendeckenden Kastrationen durchführen zu können. Denn die Lösung, mahnte sie bereits im Juli, liege bei den frei lebenden Streunern: „Das Problem heißt Katze.“
„Die momentane Lage macht uns sehr zu schaffen“, sagt dazu Stephanie Schönhofen. Für den Verein kamen jetzt mehrere ungünstige Faktoren zusammen zum ohnehin wachsenden Katzenelend mit ungebremstem Nachwuchs.
Das Tierheim Laage hatte ebenfalls Aufnahmestopp, hier wegen Katzenseuche. 
Eine größere Gruppe Mütter mit Kitten hatten die Güstrower Tierschützer im Sommer aufgenommen, um den Laager Verein zu entlasten. Dessen Einrichtung war von Katzenseuche und somit von Aufnahmeverbot betroffen. Obendrauf kämen die Belastungen durch erhöhte Ausgaben aufgrund der aktuellen Preissteigerungen.
„Viele junge Kätzchen und große Katzen warten bei uns dringend auf liebevolle Menschen, die sie adoptieren“, schließt Stephanie Schönhofen. Informationen, das Spendenkonto zum Verein und Fundtiere sind abrufbar unter Telefon 0151 50876872 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Quelle: Schweriner Volkszeitung  Foto: Margitta True