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Carmen Lahl und ihr Team

suchen für jede Katze das passende Zuhause

KatzenvermittlungDer Tierschutzverein Güstrow will wie beim Begegnungstag wieder mehr für sich und seine Arbeit werben. Denn das Ehrenamt nimmt viel Zeit in Anspruch. Vorsitzende Carmen Lahl hat dafür auch ihren Beruf aufgegeben.
Ein grauer Stubentiger schleicht um die Tische, die auf dem Hof in der Lange Stege 12 in Güstrow aufgestellt sind. An den Tischen sitzen Menschen, trinken Kaffee und lassen sich den selbst gebackenen Kuchen schmecken. Doch vor allem sind die Besucher gekommen, um sich in der Tierauffangstation umzuschauen. Der Tierschutzverein Güstrow hat zu einem Begegnungstag eingeladen.
Carmen Lahl unterstützt Paar aus Rostock
Claudia Wagenknecht und ihr Lebensgefährte Thomas Schnabel sind extra aus Rostock angereist. „Wir haben auf Facebook davon erfahren“, erzählt die Rostockerin. Und sie seien nicht nur zum Schauen gekommen. Das Paar hat bereits einen Kater. Nun sind die beiden Rostocker auf der Suche nach einem Spielgefährten für ihren Stubentiger.
Gemeinsam mit Carmen Lahl, der Vereinsvorsitzenden, haben sie sich schon eine junge Katze ausgesucht. Die befindet sich aber noch im Isolierbereich der Auffangstation. Zunächst werfen Claudia Wagenknecht und ihr Partner einen Blick durch das Fenster auf den künftigen „Familienzuwachs“. Die Augen leuchten bei dem Gedanken, dass sie das Samtpfötchen vielleicht schon in den nächsten Tagen mitnehmen können.
Tierschutzverein Güstrow hilft auch nach der Vermittlung weiter
Und dann wird sich zeigen, ob sich die beiden Artgenossen auch wirklich verstehen. „Das ist uns nämlich ganz wichtig. Wir geben die Tiere nicht einfach ab und das war es dann. So läuft es bei uns nicht“, erklärt Carmen Lahl. Sie schauen schon ganz genau hin, wenn jemand kommt und eine Katze mitnehmen möchte.
Denn den Güstrower Tierschützern ist es wichtig, dass alle glücklich sind, sowohl die Menschen als auch die Tiere. „Deshalb bleiben wir auch nach der Vermittlung einer Katze mit den Leuten in Kontakt. Und wenn es Fragen oder Probleme gibt, helfen wir natürlich auch“, so die engagierte Vereinsvorsitzende.
Tierschutzverein zählt mehr als 120 Mitglieder
Seit 2004 gibt es den Güstrower Verein. Im Jahr 2018 konnte die neue Tierauffangstation in der Lange Stege 12 eröffnet werden, nachdem die alten Holzhäuser an gleicher Selle nicht mehr zu halten waren. Gegenwärtig gebe es mehr als 120 Mitglieder, davon rund 23 aktive. „Das schwankt immer mal. Mal sind es mehr, mal weniger“, so die Vorsitzende. Aber sie könne sich auf einen aktiven Kern verlassen und auf einen tollen Vereinsvorstand.
Nach zwei Jahren pandemiebedingter relativer Ruhe möchte sich Carmen Lahl und ihr Team jetzt wieder mehr in der Öffentlichkeit zeigen. Denn die Vereinsarbeit lebe nun einmal vom Ehrenamt und von Förderern sowie Spenden. Zumal die Fundtiere, die vom Verein aufgenommen werden, nicht immer „erste Wahl sind. Viele der Tiere sind krank, verletzt oder alt“.
Carmen Lahl hat für Ehrenamt Job aufgegeben
Die Tiere bedürfen der besonderen Fürsorge, erklärt Carmen Lahl. „Das nimmt viel Zeit in Anspruch, geht weit über das Ehrenamt hinaus. Hier muss man 100 Prozent geben, wenn nicht sogar 150 Prozent.“ Sie habe deshalb ihren Beruf aufgegeben und ist nun seit Jahresbeginn als 450-Euro-Jobberin ganz für den Verein da. „Das ist nur möglich, weil mein Mann das mit trägt“, betont die Kuhserin.
Haben ein ganz großes Herz für Tiere: Diana Genath und Carmen Lahl Foto: Ralf Badenschier
Gemeinsam mit Diana Genath, die ebenfalls über einen 450-Euro-Job für den Verein tätig ist, können nun die rund 30 Katzen rund um die Uhr versorgt werden. Carmen Lahl freut sich vor allem, dass sie Diana Genath in ihren Reihen hat, denn die sei eine Spezialistin. Sie habe die Gabe, den Samtpfötchen die Angst vor Fremden zu nehmen. Denn viele der Stubentiger würden sehr scheu sein, wenn sie in die Station kommen.
Eine weitere große Hilfe für die Tierschützer sind die sozialen Medien. Zwei Mitglieder bespielen seit einiger Zeit die Facebook-Seite des Vereins mit Fotos der etwas anderen Art. Damit stellen sie die Katzen vor, für die ein neues Zuhause gesucht wird. Das sei schon sehr erfolgreich, sagt die Vereinsvorsitzende erfreut.

Quelle: Schweriner Volkszeitung