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Großeinsatz rettet Puten

vor Feuer-Katastrophe

Putenbrand2Um die Mittagszeit war es, als am Freitag plötzlich am nordöstlichen Rand des Putenmastbetriebes im Dersekower Ortsteil Klein Zastrow Flammen in die Höhe schossen und sich dichter Qualm breit machte. Also genau dort, wo unter einer rund 50 Meter mal 10 Meter messenden Überdachung das Stroh für die Einstreu bunkert. Gegen 12.15 Uhr wurde das Feuer gemeldet, so die Polizei in ihrer Erstmeldung gegen 13 Uhr. Da stand die Halle bereits in voller Ausdehnung in Brand. Gleich daneben geriet ein weiteres Lagergebäude in Gefahr, dicht dahinter dann der erste von mehreren Ställen, in denen sich in Normalzeiten zusammen mehr als 30.000 Tiere befinden.
Die Leitstelle alarmierte neben einem Großaufgebot an Einsatzkräften aus dem Amt Landhagen auch die Feuerwehr Passow aus der unmittelbar angrenzenden Gemeinde Görmin des Peenetal-Amts. Sie allein rückte mit etwa einem Dutzend Männern und Frauen samt drei Fahrzeugen aus. Gemeinsam gelang es, die benachbarten Mauern zu kühlen und ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Wohl nicht zuletzt, weil der Wind günstig stand sowie die in Dersekow und Trantow ansässige Agrar GmbH im Pendelverkehr mit ihren Tankwagen für zehntausende Liter Wasser-Nachschub sorgte.
Nicht auszudenken, wie das Ganze hätte enden können, wären diese Faktoren nicht zum Tragen gekommen. Immerhin befinden sich auf sämtlichen Ställen Photovoltaik-Anlagen, die einen Löscheinsatz erst mal deutlich erschweren bis unmöglich machen. Über allem schwebte so die Furcht vor einem zweiten Alt Tellin – nur mit Puten. Letztlich ließen die Kameraden
und Kameradinnen das Stroh weitgehend kontrolliert abbrennen, wobei per Radlader immer wieder glühende Ballen aus der Masse zum Ablöschen herausgeholt wurden.
Gegen 17.30 Uhr wurden zudem THW und der Erweiterte Löschzug Nord des Landkreises zu Hilfe gerufen, der vom Jarmener Daniel Thormann geführt wird. Dazu gehört unter anderem das in Plötz stationierte Spezialfahrzeug des Landes für die Waldbrand-Lehr- und Versuchseinheit der Peenestädter, ebenso wie der Passower Schlauchwagen. Sie übernahmen den Aufbau einer dauerhaften Wasserversorgung mittels langer Schlauchstrecke. Dazu wurden gleich zwei Stränge von der Putenmast-Einfahrt die L 261 entlang bis zur rund eineinhalb Kilometer entfernten Schwinge verlegt. Allen war klar, dass dieser Einsatz wohl noch weit bis in die Dunkelheit dauern würde.
„Die Kriminalpolizei wird die Ermittlungen zur Brandursache aufnehmen“, kündigte die Polizeiinspektion Anklam am Nachmittag an. Wie es zum Brandausbruch kommen konnte, war aber noch unklar.
Das Unternehmen war erst im vergangenen Dezember in die Schlagzeilen geraten. Damals gab es dort einen Ausbruch der Vogelgrippe.

Quelle: Nordkurier