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Nach Stall-Großbrand in Alt Tellin:

Ursache wird erst im Herbst geklärt

AltTellin

Die Staatsanwaltschaft hat bereits viele Zeugen befragt. 50 000 Sauen und Ferkel kamen bei dem Unglück in Vorpommern Ende März ums Leben. Das ist bislang zu den Gründen für den Brand bekannt.

Alt Tellin/Stralsund
Fast vier Monate nach dem Großbrand in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin (Vorpommern-Greifswald) ist die Brandursache weiter unklar. „Wir haben viele Mitarbeiter angehört, aber bisher keine handfesten Hinweise bekommen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund, Martin Cloppenburg, am Dienstag. Wegen des sehr hohen Aufwandes brauche der Brandgutachter mindestens noch bis September, um alle technischen Abläufe in der riesigen Ferkelaufzuchtanlage zu rekonstruieren.
„Das ist enorm aufwendig, und es hängt auch viel davon ab.“ Die Justiz ermittelt bisher wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Auch ein technischer Defekt sei möglich.
Schwerster Stallbrand in Deutschland seit Jahren
Die Zuchtanlage der Landwirtschaftlichen Ferkelzucht Deutschland (LFD-Holding) war am 30. März fast vollständig abgebrannt. In Flammen und Rauch kamen knapp 50 000 Schweine, das Gros davon Ferkel, um. Es war laut Tierschutzbund somit der schwerste Stallbrand in Deutschland seit Jahren. „Wir haben bisher keine Hinweise erhalten, dass etwas von außen in die Anlage getragen wurde“, sagte Cloppenburg mit Blick auf die Ursachensuche.

AltTellin2130 Schweine gerettet
Die Behörden hatten die Anlage mit rund 10 000 Muttertieren 2010 genehmigt, trotz Kritik von Umwelt- und Tierschutzverbänden. Bei dem Feuer wurden etwa 1300 Schweine gerettet. Biogasanlage und Futtertürme blieben vom Feuer verschont. Landesagrarminister Till Backhaus (SPD) hatte die Brandruine besucht und die Einhaltung der Kontrollpflichten bestätigt. Es sei „eine Tragödie hoch 3“, hatte er erklärt. Zugleich verhängte der Minister einen Stopp für neue Stallplanungen, bis die Brandursache in Alt Tellin geklärt ist.
Ob und in welcher Form dort wieder Schweinezucht betrieben wird, ist laut Betreiber noch unklar.

Quelle: Ostseezeitung