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Tierschutzverein Bützow

ist endgültig Geschichte

BuetzowBützow | „Bitte geben Sie unseren Hilferuf weiter“, steht auf einer Spendenbox im Bützower Famila-Markt geschrieben. In die Box des Bützower Tierschutzvereins kann jeder Futterpackungen einwerfen, die dann den Katzen zugute kommen.

Einen Hilferuf hätte der Verein schon vor Jahren absetzen müssen, allerdings nicht für mehr Futter. Denn der Verein ist seit Jahren kopflos, agiert ohne vereinsrechtliche Legitimation und ist in unbekannter Höhe verschuldet.

Die Stadt Bützow bat Hilfe an, wollte gemeinsam mit Freiwilligen den Karren aus dem Dreck ziehen. Doch inzwischen ist klar: Der Karren steckt nicht nur zu tief im Dreck, er ist vom Dreck begraben.

Verein ließ Fristen verstreichen
Mitte 2020 fanden sich Freiwillige und packten in der Auffangstation an. Seither kümmern sie sich um die Aufnahme, Pflege und Vermittlung der herrenlosen und verwilderten Katzen. Das ist auch wieder erlaubt. Zwischenzeitlich hatte das Veterinäramt ein Aufnahme- und Vermittlungsverbot verhängt. Der Verein schien auf einem guten Weg, alle Beteiligten gelobten Zusammenarbeit und Aufarbeitung.

Doch die Euphorie ist inzwischen der Realität gewichen. Es werde keine Rettung des Vereins geben können, schrieb der Verein auf seiner Facebook-Seite. Der Vorsitzende reagiere nicht mehr, weder auf die Helfer und die Stadt noch auf den Deutschen Tierschutzbund. Auch auf eine Anfrage unserer Redaktion gab es keine Antwort. Der Vorsitzende ist nur noch auf dem Papier Vorsitzender, Wahlen fanden seit Jahren nicht statt.

Eine klärende und überfällige Jahreshauptversammlung hätte im Herbst vorigen Jahres stattfinden sollen. Inklusive Vorstandswahlen. Die Verwaltung, die Aufgaben an den Verein übertragen hat, bot sich an, diese Versammlung durchzuführen. Nötiger Bestandteil wären die Jahresabschlüsse gewesen. Diese seien im persönlichen Gespräch auch vorgezeigt worden, erklärt Stadtsprecherin Katja Voß, sie seien jedoch nicht vom Kassenwart geprüft gewesen.

Nur mit der Entlastung des alten Vorstands hätte ein neuer gewählt werden können. Da letztlich die Jahresabschlüsse nicht vorlagen, fand die Versammlung nicht statt. Von der Stadt gesetzte Fristen verstrichen.

Freiwillige Helfer machen trotzdem weiter
Das bedeutet, dass die Mitglieder und Freiwilligen sich weiterhin fleißig einbringen, ohne einen funktionierenden Verein im Rücken zu haben. „Wir, die vor Ort füttern und uns um viele Belange kümmern, stehen ohne Geld da, um die Bestandskatzen medizinisch zu versorgen. Und andere 'kleine oder große' Probleme zu lösen. Ein Zustand, der für uns nur schwer erträglich ist“, heißt es auf der vereinseigenen Facebookseite. Es ist angedacht, einen neuen Verein zu gründen.

Quelle Schweriner Volkszeitung