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Demminer Tierschützerin

wirbt am Welthundetag um mehr Verständnis

PueppiHunde sind des Menschen bester Freund, heißt es. Sie passen auf uns auf und führen so manchen durchs Leben. Leider aber werden viele nicht gut gehalten.

Demmin.
Wie sie sagt, bekommt Kerstin Lenz, Vorsitzende des Tierschutzvereins, beim Blick in das Internet Angst vor der Zukunft. Grund dafür ist der scheinbar unbegrenzte Welpenhandel. Den Welthundetag, der am 10. Oktober ist, nimmt die Tierschützerin zum Anlass, um sich mit mahnenden Worten an die sogenannten „Tierfreunde“ zu richten.
Geschäfte auf Kosten der Tiere
Kerstin Lenz erzählt, dass im Internet Menschen auf Kosten der Tiere ihre Geschäfte machen. Sie kritisiert, dass Hunderassen miteinander vermischt werden, wo man nicht mehr weiß, was für einen Charakter man da heranzüchtet. Diese Hunde werden an jeden verkauft, der den geforderten Preis zahlt. „Dabei spielt es keine Rolle, ob der Kunde Ahnung von Hunden hat oder nicht. So werden große Hunde von ahnungslosen Menschen an Kunden verkauft, die ebenfalls keine Ahnung haben und mit dem Tier nicht umgehen können. Daraus können tickende Zeitbomben entstehen“, warnt Kerstin Lenz.
Verletzung der Hornhaut am Auge
Als Tierschützerin erlebt sie zum Teil schwere Hunde-Schicksale, wie bei der anderthalbjährigen Püppi, einer Französischen Bulldogge. Diese landete, wie viele andere Tiere auch, unverschuldet im Tierheim. Mit ein Grund dafür war eine Hornhautverletzung am Auge, weshalb die Besitzerin den jungen Hund nicht mehr haben wollte. Das Auge des Tieres trocknete aus und trübte sich. Zuerst wurden Schmerzmittel und Antibiotika verabreicht. Zwei
Tage, nachdem der Hund gefunden wurde, meldete sich die Besitzerin. Laut ihrer Aussage stammte die Verletzung am Auge aus der Welpenzeit. „Da Püppi auf dem Auge massive Schmerzen hatte, wurde am Ende das Auge operativ entfernt. Die Kosten in Höhe von 600 Euro bezahlte der Tierschutzverein Demmin“, sagt Kerstin Lenz.
Futterallergie und Taubheit
Die Besitzerin von Püppi hinterließ dagegen einen ganz schlechten Eindruck. Anfangs wollte sie die Bulldogge zurückhaben, stellte sich als deren Retterin da, weil der Hund eigentlich wegen des verletzten Auges getötet werden sollte. Es zeigte sich, dass die Hündin bereits einmal Junge zur Welt brachte. Aber der Erlös durch die Welpen wurde nicht für einen Tierarzt verwendet. Konfrontiert mit den Arztkosten überließ sie dann Püppi dem Tierschutzverein. Die Besitzerin machte den Eindruck, als wolle sie weiter mit der Bulldogge züchten, obwohl das Auge nicht das einzige Handicap ist. Püppi reagiert auf so manches Futter allergisch und ist zudem auch noch taub. Aber vom Charakter her ist sie sehr freundlich und anhänglich.
„Für Püppi war es ein Glück”
Das hat auch eine Familie aus Niedersachsen erkannt, die bereits so eine Bulldogge mit gesundheitlichen Problemen hat. „Diese Tierfreunde wissen, wie teuer das Futter ist und können sich auch den Tierarzt leisten. Für Püppi war es ein Glück, ins Tierheim gekommen zu sein. Statt das Leben einer Gebärmaschine für skrupellose Menschen zu führen, wird sie jetzt von einer verantwortungsvollen Familie geliebt. Bei der geht es nicht darum, Welpen zu produzieren und zu verramschen, egal an wen und wohin, Hauptsache das Geld stimmt“, empört sich Kerstin Lenz, die solche Geschichten wütend und traurig machen.
Einen Rat mit auf den Weg geben
Die Tierschützerin möchte am Welthundetag die besondere Rolle des Hundes in unserer Gesellschaft für seine Verdienste als Rettungshund oder als Arbeitstier wie bei der Polizei oder beim Schäfer würdigen. Hunde sind zudem treue Begleiter des Menschen, die sehr wachsam sind. Zugleich möchte sie an die vielen Hunde erinnern, die in den Tierheimen auf ein neues Zuhause warten, weil sie nicht mehr gehalten werden konnten oder weil das Veterinäramt sie ihren Besitzern wegen schlechter Tierhaltung wegnehmen mussten. Deshalb möchte Kerstin Lenz zukünftigen Hundehaltern einen Rat mit auf den Weg geben: „Denken Sie bitte vor dem Kauf eines Hundes nach. Welcher Hund passt zu mir und welche Bedürfnisse hat dieser? Suchen Sie bitte ganz bewusst Ihren Hund aus und geben Sie ihm das Zuhause was er verdient hat. Nur dann haben Sie nicht nur Freude am Hund sondern auch einen treuen Begleiter.“

Quelle Nordkurier