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Richtfest fürs

neue Katzenhaus

RichtfestMecklenburgUnterkunft in Dorf Mecklenburg ist im Juli fertig / Drei neue Hunde aufgenommen

Von Kerstin Schröder Dorf Mecklenburg. Doris Neumann hämmert und hämmert – doch der Nagel will einfach nicht hinein in den Holzbalken. Vermutlich hat sich Handwerker Nico Damerow einen extra langen und dicken Nagel ausgesucht. Denn: „So viele Schläge es braucht, so viele Schnäpse gibt es auch“, lacht er beim Richtfest des neuen Katzenhauses in Dorf Mecklenburg.

Voraussichtlich im Juli soll das fertig sein und verwahrlosten Katzen dann ein schönes Zuhause auf Zeit sein. Doris Neumann kümmert sich um die abgegeben Samtpfoten. Mit dem Hämmern vor Publikum hat sie es nicht so, aber sie bemüht sich redlich und sorgt zumindest theoretisch für reichlich Schnäpse. Doch die Handwerker trinken gar nichts, sondern arbeiten gleich nach der Zeremonie weiter.

Stiftung fördert den Bau
Beim Richtfest dabei ist auch Bernd Hartwig (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Neuburg. Er hat Geschenke mitgebracht: Taschenlampe, Maßband und Besen. „Damit es auf der Baustelle weiterhin gut vorangeht“, sagt er.
Möglich macht den Bau unter anderem die Klara-Samariter-Stiftung für Natur-, Tier- und Umweltschutz. Der geschäftsführende Vorstand Andreas Klötzing ist bei der Zeremonie dabei und erklärt, warum Geld in das Projekt investiert wird: „Die alten Unterkünfte waren ziemlich marode und nicht tiergerecht.“ Außerdem würden neben den Katzen auch die Mitarbeiter von der neuen Unterkunft profitieren. „Weil sich die Arbeitsbedingungen verbessern, und das ist eine gute Motivation“, betont Klötzing. Er hat zum Richtfest seinen Hund mitgebracht – den hat er aus einem Tierheim zu sich geholt. Bevor die Stiftung mit Sitz in Heiligenhafen (Schleswig-Holstein) Geld für das Katzenhaus gegeben hat, ist Klötzing vor Ort gewesen, um sich umzuschauen. „Dabei habe ich das Hundehaus gesehen, das vor einigen Jahren ersetzt wurde, und das ist gut geworden“, lobt er.

Kosten von 365 000 Euro
Nun gibt es für die Katzen ein neues Haus. Das kostet insgesamt 365 000 Euro. Für den Bau gibt es weitere Gelder vom Landesförderinstitut und dem Deutschen Tierschutzbund. 75 000 Euro muss der Tierschutzverein Wismar und Umgebung aufbringen.
Das ist für ihn eine Riesensumme. Denn neben dem laufenden Betrieb müssen auch Tierarztkosten bezahlt werden. Die belaufen sich im Jahr auf rund 40 000 Euro. Drei Jahre hat es gedauert, die 75 000 Euro mit Spenden zusammenzubekommen. Für die bisherigen Bauarbeiten ist das Unternehmen Klaus-Peter Da merow aus Klein Sien in der Nähe von Neukloster verantwortlich. Anfang Dezember hat seine Firma die alten Katzenhäuser abgerissen. Danach sind das Fundament und die Wände entstanden – letztere bestehen innen aus Kalksandstein und außen aus Gasbeton. Nun ist der Rohbau inklusive Dachbalken fertig. Auch das Decken des Daches übernimmt die Firma noch. Dann muss sie warten, bis die Fenster drin sind. Anschließend trägt sie noch innen und außen den Putz auf und schließt Wasser und Abwasser an.

Zwei junge Hunde sind neu
Im vergangenen Jahr sind sehr viele Katzen in Dorf Mecklenburg abgegeben worden. „60 Baby-Katzen haben wir mit der Flasche groß gezogen“, berichtet Doris Neumann vom Vorstand des Tierschutzvereins Wismar und Umgebung. Der betreibt das Tierheim. In dem werden auch viele Hunde betreut.
Drei tierische Neuzugänge sind gerade aus Berlin eingetroffen – weil das dortige Tierheim nicht mehr genügend Platz für sie hatte. So gibt es jetzt zwei kleine Rabauken: „Pufi“ und „Betty“. Die sind ein halbes Jahr alt und teilen sich einen Käfig.
Das Mädchen ist ein Altdeutscher Schäferhund und genauso verspielt wie der Labrador-Mischling „Pufi“. Beide halten die Mitarbeiter ganz schön auf Trab. Bei den Gästen des Richtfestes haben die Kleinen mit ihren Knopfaugen sofort Begeisterung ausgelöst.

„Greta“ kommt aus Berlin
Der dritte Neuzugang lebt gleich nebenan von den beiden Kleinen: „Greta“ ist ein Staffordshire-Mischling und freut sich ebenso wie „Pufi“ und „Betty“ über jeden Besucher. „Greta“ ist sechs Jahre alt, verspielt und freundlich. Da sich die Tierheime aushelfen, wenn es irgendwo eng wird, kommen regelmäßig Tiere aus Berlin nach Dorf Mecklenburg und umgekehrt. Außerdem wird auf diese Weise auch versucht, woanders Interessenten für die Hunde und Katzen zu finden, wenn es in der eigenen Region nicht klappt.RichtfestMecklenburg2

Quelle: Ostseezeitung