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Ein neues Haus

für die Tierheim-Katzen

 

KatzenhausRichtfest soll Ende Februar gefeiert werden / Verein sammelt weiter Spenden 

Von Kerstin Schröder
Dorf Mecklenburg. Eine Grundsteinlegung in einem Rohbau – das ist ungewöhnlich. Aber die Arbeiten am neuen Katzenhaus in Dorf Mecklenburg gehen zügiger voran als geplant.

So hätten die Gäste bei der Grundsteinlegung am Freitagmittag beinahe schon Richtfest feiern können – aber eben nur fast. Mit dem Dachstuhl ist noch nicht begonnen worden, er soll voraussichtlich Ende Februar fertig sein und mit einem Kranz geschmückt werden.

Wände aus Kalksandstein und Gasbeton
„Dank des milden Winters können wir bisher ohne Pause durcharbeiten“, freut sich Bauunternehmer Klaus-Peter Damerow aus Klein Sien in der Nähe von Neukloster. Anfang Dezember hat seine Firma mit dem Abbruch der alten Katzenhäuser begonnen. Die Wände der neuen Unterkunft auf dem Gelände des Tierheims bestehen innen aus Kalksandstein und außen aus Gasbeton.
Klaus-Peter Damerow hat selber auch eine Katze – für ihn ist es der erste Auftrag für das Tierheim.

Katzenschwemme im vergangenen Jahr
„Es ist toll, dass das Haus schon so schnell gewachsen ist“, freut sich Doris Neumann vom Tierschutzverein Wismar und Umgebung. Der betreibt im nahegelegenen Dorf Mecklenburg das Tierheim. Die vor allem ehrenamtlich tätigen Mitglieder kümmern sich dort vor allem um Hunde und Katzen.
Im vergangenen Jahr hat es eine wahre Katzenschwemme gegeben. „60 Baby-Katzen haben wir mit der Flasche groß gezogen“, berichtet Doris Neumann. Dafür ist sie auch nachts aufgestanden. In ihrem Zuhause in Wismar hat sie extra ein Katzenzimmer eingerichtet – als Pflegestelle für die Katzen aus Dorf Mecklenburg.
Auch eine eigene Katze hat Doris Neumann, aber die mag keine anderen Samtpfoten um sich herum haben – deshalb gibt es das separate Zimmer.

Katzenhaus2Schimmel in den alten Gartenhäuschen
Bislang werden die Katzen, die verletzt und verwahrlost gefunden werden, im Obergeschoss des Verwaltungshauses untergebracht und in einigen Außengehegen. In den beiden alten, jetzt abgerissenen Gartenhäuschen haben die Wände geschimmelt. „Kratzbäume konnten dort nicht aufgestellt werden“, berichtet Doris Neumann. Deshalb hat der Tierschutzverein drei Jahre lang Spenden gesammelt, um ein neues Haus für die Katzen und Kleintiere, wie Meerschweinchen, Kaninchen und Mäuse, zu bauen. Die Kosten sind seit der ersten Kalkulation im Jahr 2017 gestiegen und belaufen sich mittlerweile auf 365 000 Euro.
Für den Bau gibt es Fördermittel – durch das Landesförderinstitut, die Klara-Samariter-Stiftung für Natur-, Tier- und Umweltschutz sowie den Deutschen Tierschutzbund. Doch 75 000 Euro muss der Verein alleine aufbringen. Das ist für ihn eine Riesensumme. Denn neben dem laufenden Betrieb müssen auch Tierarztkosten bezahlt werden. Die belaufen sich im Jahr auf rund 40 000 Euro.

SpendenkontoSpezialfall: ein blinder, dreibeiniger Kater
Viel Geld gekostet hat 2019 auch die Behandlung eines jungen, blinden, dreibeinigen Katers. Sehr schwach und schwer verletzt ist das schneeweiße Tier im Oktober in Wismar gefunden worden – mit einem Trümmerbruch am linken Hinterbein und einem riesigen Abszess am Nacken. Sein Bein haben die Ärzte nicht mehr retten können.
Über die OSTSEE-ZEITUNG ist für seine medizinische Behandlungen Geld gesammelt und nach einem neuen Zuhause gesucht worden. Das hat er gefunden – in der Nähe von Crivitz. Damit sich die Katzen in ihrem neuen Zuhause auf Zeit auch wohl und geborgen fühlen, ist eine kleine Kiste als Glücksbringer eingemauert worden, ähnlich einer Zeitkapsel. Doris Neumann hat dort unter anderem Spielzeug, Futter und eine kleine Flasche hineingetan, mit denen die Babys groß gezogen werden.