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Plötzlich sind die

Katzenbabys da

OreoSternberger Tierschutzverein stößt mit zahmen Fundtieren und verletzten Notfällen an seine Grenzen

Von Roswitha Spöhr

STERNBERG Für Oreo, Mikka, Meggi und Perla ist es fast wie ein Weihnachtsgeschenk. Die vier erwachsenen Katzen, die noch auf einer Pflegestelle des Sternberger Tierschutzvereins betreut werden, bekommen ein dauerhaftes Zuhause. „Wir haben sie nach Brüel und Warin vermittelt und sie gehen jeweils zu zweit“, freut sich Vereinsvorsitzende Juliane Mathes. Wobei die Stubentiger selbst kein Geschenk sein werden. „Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum. Sich für ein Tier zu entscheiden, bedeutet Verantwortung für viele Jahre“, macht Mathes klar. Katzen können 15 Jahre und älter werden, ihr Kater Peterchen ist 26 Jahre alt geworden.

Elf erwachsene und 18 kleine Katzen kann der Sternberger Tierschutzverein aktuell abgeben. Was den Katzennachwuchs betrifft, kehrt so langsam Ruhe ein. „Katzen können zwar grundsätzlich das ganze Jahr Nachwuchs bekommen, Frühjahr und Herbst sind aber die häufigste Wurf-Zeit“, sagt Juliane Mathes. Aufgefallen sei in diesem Jahr jedoch, „dass wir oft erst angerufen wurden, wenn die schon vor einem halben Jahr zugelaufene, frei lebende Katze sich mit ihren vier bis sechs Jungen zeigte. Die Menschen, die diese Katzen bisher fütterten, baten uns um Aufnahme der Kätzchen und waren dann enttäuscht, wenn wir dem nicht nachkommen konnten“. Was gern vergessen wird: Der Sternberger Tierschutzverein arbeitet ausschließlich unentgeltlich und ehrenamtlich. Von den rund 100 Mitgliedern engagieren sich 20 aktiv. Alle aber unterstützen mit ihrem Mitgliedsbeitrag.

„Eine Aufnahme der vielen verwilderten Katzenkinder ist uns nicht möglich. Wir kommen mit den zahmen Fundkatzen und den verletzten Notfällen schon über unsere personellen und finanziellen Möglichkeiten.“ Es gibt nur drei Pflegestellen. Dauerhaft welche zu finden, sei schwierig, sagt Juliane Mathes.

Wie oft sei auf entsprechenden Tafeln in Einkaufsmärkten zu lesen, dass Katzenbabys zu verkaufen oder zu verschenken seien. „Warum muss das sein?“ Die Vereinsvorsitzende wird nicht müde, darauf aufmerksam zu machen, sich bei der eigenen und der zugelaufenen Katze rechtzeitig um die Kastration zu kümmern. „Ja, eine Kastration kostet Geld, noch teurer wird es aber, wenn der ungewollte Nachwuchs nun auch noch kastriert werden muss“, betont sie. 180 Katzen/ Kater konnten in diesem Jahr dank des Vereins und der Unterstützung durch das Amt Sternberger Seenlandschaft, den Deutschen Tierschutzbund und Spenden kastriert werden.

Wer eine zugelaufene Katze füttert, sollte sich bewusst sein, dass Tierschutz und Tierliebe nicht beim Füttern enden würden, sondern eben auch Kastration und Gesunderhaltung dazu gehörten. Wem dies zu viel Aufwand ist, rät der Tierschutzverein, die Katze besser gleich weiterziehen zu lassen. Sie habe dann die Möglichkeit, vielleicht Menschen zu finden, die sich mit ganzem Herzen um sie kümmern. Der Tierschutzverein helfe gern mit Ratschlägen und auch ganz praktisch beim Einfangen der zumeist scheuen Tiere. Eine Möglichkeit, in Kontakt zu kommen, gibt es schon am kommenden Sonnabend ab 13 Uhr auf dem Adventsbasar in der Klosterkirche Tempzin. „Unser Verein ist mit einem Stand dabei und wir wollen auch Kinderschminken anbieten.“ Gern können Interessierte auch die regelmäßig am zweiten Montag im Monat stattfindenden Treffen im Vereinshaus am Bahnhof in Sternberg besuchen. Beginn ist um 18 Uhr.

Quelle: SVZ