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Gartenbesitzer ratlos:

Was wird aus den Katzen?

NBKatzen2Von Weronika Golletz

In einer Kleingartensparte beklagen die Mitglieder eine unkontrolliert wachsende Katzenpopulation und suchen Hilfe. Doch unklare Zuständigkeiten, fehlendes Geld und unkastrierte Freigänger machen die Situation nicht leichter.

NEUBRANDENBURG. 15 streunende Katzen bereiten den Kleingartenbesitzern der Neubrandenburger Kleingartensparte „Gleisdreieck“ seit geraumer Zeit Kopfzerbrechen. Denn die herrenlosen Tiere vermehren sich unkontrolliert. „Wir wissen einfach nicht weiter. Wenn keiner hilft, nimmt das Problem im kommenden Frühjahr einfach überhand“, beklagt eine der Gartenbesitzerinnen die Situation.

Angefangen habe es mit einem schwarzen Kater mit weißem Fleck auf der Brust, der augenscheinlich der Erzeuger der ganzen Sippe ist. Den Gartenbesitzern war schon anfangs aufgefallen, dass der Kater sehr zutraulich ist und schon menschlichen Kontakt gehabt haben muss. Leider ist er nicht gechipt und kann niemandem zugeordnet werden. Sie hatten sich an das Neubrandenburger Tierheim gewandt, damit die Katzen nicht in freier Wildbahn überwintern müssen. Doch dort wurde den Gartenbesitzern gesagt, dass das Tierheim nicht zuständig sei.

NBKatzenDoch was nun? „Das Tierheim ist in diesem Fall tatsächlich nicht für die Katzen zuständig. Im Tierheim werden sichergestellte Tiere und Fundtiere artgerecht untergebracht. Um frei lebende Katzen kümmert sich der Tierschutzverein, der von der Stadt unterstützt wird“, erklärt Anett Seidel, Pressesprecherin der Vier- Tore-Stadt. Für die Kastration von frei lebenden Katzen hat die Stadtverwaltung dem Neubrandenburger Tierschutzverein 3000 Euro zur Verfügung gestellt. „Wir unterstützen all diese Arbeiten mit einer vierstelligen Summe, da es auch in unserem Interesse ist, dass die Katzenpopulationen im Rahmen bleiben“, sagt Seidel. Die finanziellen Mittel des Tierschutzvereins sind laut Vereinschef Kurt Kadow allerdings erschöpft, und auch die Stadt kann aktuell kein weiteres Geld für Kastrationen zur Verfügung stellen. „Es ist wirklich ein Problem. Wir zahlen für die Kastration einer Katze 121 Euro und für die eines Katers 79 Euro“, sagt Kadow. Die Preise habe der Tierschutzverein mit den Tierärzten vor Ort ausgehandelt. Trotz allem reiche das Geld vorne und hinten nicht. „Wir haben als Verein einen jährlichen Bedarf in Höhe von 18 000 Euro“, sagt Kudow. Neben der Unterstützung der Stadt ist der Verein auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen. Doch die sind in der vergangenen Zeit rückläufig (Nordkurier berichtete). Weiterhin gibt es auch Mittel vom Land und dem Tierschutzbund. All das reiche aber nicht aus, um der Sache Herr zu werden. „Wir benötigen dringend Spendengelder“, betont Kadow. Auch die Gartenbesitzer sind ratlos: „Wir würden uns freuen, wenn den Katzen geholfen wird und wir nicht im nächsten Jahr vor lauter Katzen nicht mehr durch die Gärten laufen können.“

Eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen könnte laut Kadow das Problem zumindest eindämmen, wenn nicht sogar lösen. Immer wieder werden nämlich unerwünschte Katzen ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. Und dadurch fange das Problem wieder von vorne an.

Quelle: Nordkurier