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Tierheim Schlage

in Not

SchlageB1Marode Rohre reißen Loch in die Kasse Es wird gebaggert, gefräst und Leitungen getauscht / Tierheim bittet um Spenden

Von Katharina Ahlers

Schlage. „Meistens betreffen die Notfälle ja unsere Tiere, doch heute geht es nicht um ein einzelnes Tier, sondern um das ganze Tierheim.“ Mit diesen Worten hat das Tierheim in Schlage am Dienstag auf seiner Webseite um Hilfe gebeten. Tierheimleiter Norbert Schlösser befürchtet, dass unvorhergesehene Bauarbeiten ein großes Loch in die Tierheimkasse reißen werden. Zusammen mit seinen Mitarbeitern steht er auf dem Hof des Tierheims und guckt sich die Schäden an. „Wir haben hier eine Havarie“, sagt er. Sein Mitarbeiter Dirk Zackl nickt. „Ich hätte nicht gedacht, dass das hier solche Ausmaße annimmt. Wir müssen alle Fehlerquellen beheben.“ Neben dem normalen Tierheimbetrieb müssen sich Schlösser und sein Team seit Anfang der Woche auch noch um einen großen Schaden am Entwässerungsrohrnetz kümmern. „Wir haben am Dienstag gemerkt, dass oben aus den Dachrinnen und unten aus den Fallrohren das Regenwasser von überall kam. Richtig rausgeschwämmt ist es. Zunächst haben wir gedacht, es ist nur eine kleine Verstopfung“, sagt er. Später seien einige Bodenplatten abgesackt, die Fläche vor einem der Hundehäuser wurde aufgegraben. Zum Vorschein kamen marode Rohre aus den 50er Jahren, die unter der Last des Wassers absacken und teilweise bereits zusammengebrochen sind.

SchlageB4Rohre werden ausgetauscht
SchlageB2„Das war ein Schlag in die Magengrube“, sagt Schlösser. „Erst dachten wir, es seien nur wenige Meter, aber immer mehr kaputte Rohre kamen zum Vorschein.“ Zehn Meter an Rohren wurden in den vergangenen Tagen schon ausgetauscht, doch damit sind die Probleme des Tierheims noch nicht beseitigt. „Mithilfe von Rohrspülungen, Baggern, Kameras und Sonden haben die Baufirmen die Verstopfung schließlich gefunden“, sagt Schlösser. „Das Hauptentwässerungsrohr ist über eine Länge von mehreren Metern zugeschüttet.“ Die Schuld gibt der Tierheimleiter unter anderem den großen Pappeln, die nahe der Leitung wachsen. „Bei großer Hitze suchen sich die Bäume Wasser. Sie haben feine Wurzeln durch die Muffen in die Rohre geschoben. Dort wachsen die Wurzeln und verriegeln das Rohr. Wir haben vier Meter lange Wurzelketten im Inneren gefunden“, erzählt er.
Steine, Scherben und Sand
Mit jedem gebrochenen Zuleitungsrohr seien immer mehr Steine, Scherben und Sand ins Hauptentwässerungsrohr gespült worden und haben die Leitung immer weiter verstopft. Das Wasser sei immer weiter aufgestiegen, die Regenrinnen der einzelnen Häuser übergelaufen. „Hier herrschte am Dienstag totales Chaos“, sagt Verena Wollschläger, ehrenamtliche Gassigeherin des Tierheims. „Das Hundehaus musste geräumt und die Tiere auf die anderen Häuser aufgeteilt werden.“ Für Norbert Schlösser ein unerträglicher Zustand für die Tiere. „Auch das Auslaufgelände der Hunde war gesperrt. Die Tiere können doch nicht nur eingesperrt sein. Sie müssen sich bewegen und sozialisiert werden.“

Spenden dringend benötigt
Norbert Schlösser hofft, dass durch die anstehenden Fräsarbeiten das angestaute Geröll aus der Hauptleitung entfernt und abgesaugt werden kann. „Ich mag gar nicht daran denken, was passiert, wenn die das nicht freibekommen und wir dort auch noch einmal baggern und alles austauschen müssen“, sagt Schlösser. „Die Ängste wachsen immer mehr. Die Kosten werden uns ein großes Loch in die Kasse reißen. Zwei Firmen, dann die neuen Roh- re, die Bagger-, Fräs- und Spülarbeiten. Außerdem muss das Kiesbett erneuert werden“, zählt er auf. „Wir leben davon, dass es tierliebende Menschen gibt, die uns in dieser Notsituation helfen. Wir wollen schnell sicherstellen, dass die nächsten Regengüsse den Tieren und uns keine nassen Füße bescheren.“

Quelle: Ostseezeitung