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Katzenhaus

endlich komplett

Katzenhaus1Ein Besuch beim Güstrower Tierschutzverein zum heutigen Welttag der Katze: Wie steht es um Güstrows Samtpfoten?

Von Caroline Awe

GÜSTROW Einmal nicht aufgepasst und schwups ist Karsten an der frischen Luft. Der schwarz-weiße Kater liebt die Natur, liebt es an Grashalmen zu knabbern und sich die frische Luft um die Nase wehen zu lassen. Doch er lebt im Katzenhaus des Güstrower Tierschutzvereins in der Langen Stege und soll nicht einfach so durch die Gegend streunen. Schließlich sucht der Verein für ihn ja ein liebevolles neues Zuhause.

Seit der Eröffnung des Neubaus vor knapp einem Jahr gab es hier zwar auch ein Freigehege für die Samtpfoten, schnell hatten diese aber auch den Dreh raus über dieKatzenhaus2 angebrachten Bleche in die Freiheit zu klettern, erklärt Carmen Lahl, Vorsitzende des Tierschutzvereins Güstrow und Umgebung. Katzenschutz- Netze mussten her. „Das hat leider alles eine Weile gedauert. Aber jetzt sind sie angebracht und wir freuen uns, dass die Katzen endlich nach draußen können“, sagt Carmen Lahl. Als Erster durfte natürlich Kater Karsten das neue Terrain erkunden. Aufgeregt streift er durch das Gras – selbst die Leckerlis der achtjährigen Lia scheinen ihn nicht mehr zu interessieren. „Es ist schön zu sehen, wie wohl er sich zu fühlen scheint“, resümiert Carmen Lahl mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. Mit den Netzen ist das Katzenhaus nun endlich komplett, die Arbeit hört aber noch lange nicht auf.

„Es ist sehr viel zu tun und das geht weit über das Ehrenamt hinaus“, sagt die Vereinschefin. Immerhin gehe es hier um Lebewesen, da könne man nicht einfach mal Urlaub machen. Aktuell kümmern sich 25 Frauen und Männer im Schichtsystem um das wohl der Vierbeiner. „Die leisten wirklich viel – das ist nicht selbstverständlich“, macht Lahl deutlich. Im Moment sind die Tierschützer wieder besonders gefordert, denn sie stecken inmitten der „Kitten- Schwemme“. Nicht wie üblich im Mai, sondern erst Ende Juni meldeten aufmerksame Bürger vermehrt Jungtiere ohne Mutter. „Wir sind froh, dass wir auch auf engagierte Menschen treffen. In Zehlendorf, Mühl und Kirch Rosin kümmern sich Anwohner um die herrenlosen Tiere und lassen diese auch kastrieren“, erzählt Carmen Lahl. Die Kastration ist das A und O. Nur so kann die unkontrollierte Vermehrung gestoppt werden.

Gerade platzt die Quarantäne- Station des Katzenhauses wieder aus allen Nähten. Zwei der Samtpfoten hatten einen besonders schweren Start. „Sie wurden in einem Karton ausgesetzt. Ein Bruder hat es nicht geschafft“, sagt Carmen Lahl mit einem Kloß im Hals. Doch obwohl die kleinen Samtpfoten erst wenige Wochen alt sind, haben sie doch schon ein neues Zuhause gefunden. „Sie sind alle reserviert“, ist die Vereinsvorsitzende stolz. Von den 200 in 2018 aufgenommenen Katzen, sind 150 im selben Jahr vermittelt worden. Einige bleiben auch dauerhaft – zumeist auf den Pflegestellen oder, wie Vereins- Katze Mieze, im Katzenhaus.