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Drei Kater-Welpen

einfach so ausgesetzt

Neukalen1Von Kirsten Gehrke

Im Katzenhaus Neukalen warten derzeit zehn Kitten und zehn ausgewachsene Katzen auf ein Zuhause. Trotz mehrfacher Kastrationsaktionen gibt es weiter ein Katzenproblem. Zum Tag der Katze appellierte der Tierschutzverein an Katzenhalter und Politiker.

NEUKALEN. Fast fühlt es sich so an, als ob die Tierschützer gegen Windmühlen ankämpfen. Das Katzenproblem scheint nicht kleiner zu werden. Schon wieder sind drei kleine Kater bei Dargun aufgefunden worden, vermutlich ausgesetzt. Die Kitten sind etwa sechs Wochen alt und leiden unter Katzenschnupfen, der nicht behandelt wurde. Sie werden jetzt im Katzenhaus in Neukalen aufgepäppelt und finden hoffentlich bald ein Zuhause. „Wir können die dramatisch hohe Zahl der frei lebenden Katzen nur reduzieren, wenn Katzenbesitzer handeln und ihr Tier – egal ob Katze oder Kater – kastrieren lassen“, erklärte Kerstin Lenz, Vorsitzende des Tierschutzvereins Demmin zum Tag der Katze am 8. August. Sie appelliert weiter an die Katzenhalter, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Gleichzeitig nimmt Lenz aber auch den Gesetzgeber in die Pflicht. „Wir brauchen dringend ein Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungsgebot für Freigängerkatzen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Nur so können auch unsere Tierheime langfristig entlastet werden.“

Der Tierschutzverein Demmin habe in den vergangenen drei Jahren über das Kastrationsprogramm des Landes um und in Demmin, Stavenhagen und Dargun circa 350 freilebende Katzen und Kater kastrieren lassen. „Wenn man davon ausgeht, dass jede Katze zweimal im Jahr circa vier Junge bekommt, haben wir so circa 6000 kleine Kitten verhindert“, erklärte Lenz. Trotzdem reiße die Zahl der Meldungen über Fundkatzen nicht ab. Jetzt würden schon die Herbstkatzen wieder geboren, so dass die nächste Welle Kitten auf die Tierheime zurollt, Obwohl die Maikatzen noch nicht alle vermittelt wurden, so Lenz. Das Katzenhaus in Neukalen habe in den ersten fünf Monaten seiner Arbeit 61 Stubentiger aufgenommen und 41 wieder vermittelt. Zur Zeit warten zehn Kitten und zehn ausgewachsene Katzen auf ein neues Zuhause. Zwei hochtragende Tiere seien zudem am Wochenende aufgenommen worden. Also steige die Zahl der Katzenbabys. Viel Arbeit gibt es da im Katzenhaus.

Neukalen2Arbeit auf mehrere Schultern verteilt
„Wir freuen uns, dass die Neukalener ihr Katzenhaus wieder erobern“, sagte Lenz. Die Organisation allein von Demmin aus mit Ehrenamtlichen aus der Hansestadt-Region sei nicht einfach gewesen. Jetzt hat eine Neukalenerin die Leitung des Katzenhauses übernommen. Petra Riechel führt das Tierheim und hat ehrenamtliche Unterstützung von Monique Stahr-Kohls und Jaqueline Kleist, beide sind ebenfalls aus Neukalen. So könne die vielfältige Arbeit gut auf mehrere Schultern verteilt werden. „Aber auch vom Bürgermeister und den Handwerkern der Region werden wir tatkräftig unterstützt“, meinte Lenz. „Dafür sagen wir Danke.“ Viele Tiere konnten schon vermittelt werden, weil die Katzen mit ihrer Geschichte in der Zeitung vorgestellt wurden. „Ohne sie alle könnten wir unsere ehrenamtliche Arbeit nicht so gut leisten“, erklärte die Vereinschefin. Seit Juli 2018 betreibt der Tierschutzverein Demmin das Katzenhaus in Neukalen, nachdem sich der Tierschutzverein Malchin aufgelöst hatte. Im März wurde nach umfangreicher Sanierung das Domizil für Stubentiger wiedereröffnet.

Quelle: Nordkurier Kontakt zur Autorin Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!