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Ein ungewöhnlicher

Zeuge

Der Betrugsprozess um den Plauer Tierschutzverein wird zum Marathon / weitere Strafanzeige wegen Falschaussage gestellt

§ GERICHTSREPORT

SCHWERIN „Heute passiert etwas Ungewöhnliches“, sagt Richter Dickmann. Ein Zeuge werde seine Aussage vom letzten Mal ändern. Über seine Zeit beim Plauer Tierschutzverein und über den Angeklagten Achim J., der verdächtigt wird, die Kassen geplündert zu haben. Das Gericht ist auf der Suche nach dem Geld, in Zeugenaussagen und Quittungen.

Der Zeuge belastet den Angeklagten bei seiner zweiten Aussage schwer. Er sagt, der ehemalige Vorsitzende habe ihm kaum Geld ausgezahlt, nur „Kleckerbeträge“. J. habe ihn vertröstet und gesagt, er würde sich kümmern. Der Zeuge rief die damalige Kas- Der Betrugsprozess um den Plauer Tierschutzverein wird zum Marathon / weitere Strafanzeige wegen Falschaussage gestellt senwärtin an und fragte nach. Diese stellte fest das er nicht einmal auf der Gehaltsliste stand. Wieder wirken die Geldströme und Haushaltsführung von J. undurchsichtig.

Der Zeuge schwitzt und stottert. Achim J.`s Verteidiger nutzte die Unsicherheit und setzte ihn unter Druck: „Warum sind sie so nervös? – Warum haben sie ihre Aussage geändert? – Wurden sie von anderen Vereinsmitgliedern beeinflusst?“ Der Zeuge bleibt bei seiner Aussage.

Auch ein zweiter Zeuge bringt kein Licht ins Dunkel. Auf die Fragen des Richters, wie viel Geld er als Mitarbeiter des Vereins verdiente, reagiert er mehrfach mit: „Fragen sie mich das nicht.“ Die Rechtsanwältin des Tierschutz- Verein verkündete nach der Verhandlung, Strafanzeige gegen die Zeugin Grit R. wegen Falschaussage zu stellen. Die Zeugin sagte aus, sie sei nicht mit J. liiert gewesen, in Plau am See war dies jedoch allgemein bekannt. Der nächste Verhandlungstermin ist im Mai, ein Urteil aber ungewiss. arku