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Geldhahn zugedreht

„Nützlichen Projekten wird der Geldhahn zugedreht“ 

Rostock11 11318Tierheime sollen weniger Geld bekommen: Leser kritisieren Kürzungen

Von Juliane Lange |  Rostock. Die Tierheime im Land sind in finanziellen Nöten. Der Grund: Streit um viel Geld. So soll der Fördertopf für dringende Investitionen in den Tierheimen auf 300 000 Euro runtergefahren werden. 2017 waren es noch 600 000 Euro, im Jahr zuvor 900 000 Euro. Der zuständige Umweltminister Till Backhaus begründet die Kürzungen mit dem zusätzlichen Geld, das die Kommunen durch das neue Finanzausgleichsgesetz (FAG) bekämen. Leser diskutieren die Pläne auf der OZ-Facebook-Seite.

Nadine Reichwald schreibt: „Die Tiere, die in ein Tierheim kommen, haben in ihrem Leben noch nicht viel Gutes erfahren. Wieso also kürzen, es müsste aufgestockt werden! Liebe Politiker, wie wäre es, wenn wir eure Diäten kürzen und das Geld für die Tierheime nehmen würden?“ Auch Marion Schreiber wäre dafür, „das Geld, das für die Diätenerhöhungen genommen wird, den Tieren zukommen zu lassen Das wäre mal ein guter Zug unserer Regierung. Dann hätte auch der Spruch im ,Namen des Volkes’ einen Sinn.“

Torsten Paschke zeigt ebenfalls ein Herz für Tiere. „Immer auf dem Rücken der Schwachen und derer, die nichts dafür können. Hauptsache, die Politiker leben in Saus und Braus und heulen rum, weil sie keinen Posten in Berlin bekommen.“ Karsten Pauluhn ergänzt daraufhin: Das sei genau die Politik, die heutzutage praktiziert werde. „ Es wird an denen am meisten gespart, die sich am wenigsten wehren können.“

Horst Bredfeld zeigt sich ob der geplanten Einsparungen regelrecht empört. Er schreibt: „Diese unfähigen Behörden und die dazugehörigen Politiker sind alle namentlich zu nennen. Dann hört diese Willkür gegen die Tierschützer und deren Schützlinge endlich auf.“ Auch Manuela Kindler glaubt: „Da gibt es doch andere Sachen, bei denen gekürzt werden könnte beziehungsweise sollte.“ Manu Hansmann fügt an: „Wieso wird immer nützlichen Projekten der Geldhahn zugedreht?“ Neben den zahlreichen Reaktionen unserer Leser, die sich gegen die geplanten Kürzungen aussprechen, findet sich auch der Kommentar von Elfriede Rach: „Vielleicht sollten es die bezahlen, die das Viehzeug da abliefern.“ Verpackt in eine Frage unterbreitet Steve Wagner indes einen Vorschlag: „Warum werden nicht die Hundesteuern, die man jedes Jahr zahlt, für die Tierheime genutzt? Wohin fließt dieses Geld?“ Wolfgang Degenhardt ist gerührt. Er hat seinen Kommentar mit einem trauernden Smiley versehen. „Was können denn die armen Tiere dafür? Wollt ihr dieselben Zustände wie in Rumänien schaffen? Das ist armselig und traurig.“
(Quelle: Ostseezeitung 10./11.03.2018)