SpendenButton

Tierschützer päppeln

Eiko wieder auf

EikoVerwahrloster Welsh Terrier gefunden / Tierheim zur Betreuung von Notfällen auf Spenden angewiesen

Von Antje Kindler

SCHLAGE Die Reaktionen der Menschen, die von Eikos Schicksal erfahren, sind einhellig: Sie sind schockiert und betroffen. Wie können Menschen Tieren so etwas antun? Eine Frage, bei der Angelika Streubel, 1. Vorsitzende des Rostocker Tierschutzvereins, auch nur Mutmaßungen anstellen kann. Seit dem Wochenende befindet sich der Welsh Terrier in der Obhut der Tierschützer in Schlage. Und das Bild, das sich ihnen anfangs bot, war kläglich. „Der Hund war total entkräftet und Blut überströmt“, beschreibt Streubel, die den Hund am Sonnabend aus der Tierklinik entgegennahm. Dort kümmerten sich die Mediziner um seine Verletzungen, mussten ihn dafür teilweise rasieren.

Eiko, wie ihn die Mitglieder des Tierschutzvereins getauft haben, sei zudem total verfilzt gewesen, an seinem rechten Hinterlauf fehlen alle Krallen und er leidet unter einer Hautkrankheit, die schlimme Wunden hinterließ. „Das ist nichts, was er erst seit kurzer Zeit hat“, weiß die Vorsitzende des Tierschutzvereins.

Im Tierheim Schlage wird der Welsh Terrier nun wieder aufgepäppelt. „Er muss jetzt erst mal zur Ruhe kommen“, weiß Streubel. „Er wurde frisiert und sieht jetzt tippi-toppi aus.“ Auch seine Hautkrankheit wird weiter behandelt. „Das ist immer sehr pflegeaufwendig“, so Streubel – und kostenintensiv. Deshalb ist der Tierschutzverein auf Spenden angewiesen. „Wir haben über 300 Tiere im Tierheim“ – und zwischenzeitlich weitere Notfälle hinzubekommen. Sobald Eiko geimpft, gechipt wurde und sich erholt hat, wird auch ein neues Zuhause für den schätzungsweise Vierjährigen gesucht. „Da habe ich bei ihm keine Bedenken“, so Streubel, denn Eiko sei ein freundlicher Vierbeiner und wisse eine netteMenschenhandzuschätzen.

Währenddessen suchen die Tierschützer weiterhin nach Eikos Besitzer. Dabei sind sie allerdings auf Hinweise angewiesen. Denn der Welsh Terrier trug weder ein Halsband, noch war er gechipt oder tätowiert. „Und in der Regel merkt man, wenn sein Hund weg ist“, so Streubel, die vermutet, dass der Hund bewusst ausgesetzt wurde. „Oftmals wird sich ein neuer Hund geholt und der alte hat dann ausgedient“, nennt Streubel das Schicksal vieler Tiere.

Quelle: Ostseezeitung