Handwerker-Mangel

Von Kirsten Gehrke

Ende des Jahres wollte der Tierschutzverein Demmin eigentlich mit der Sanierung des Katzenhauses in Neukalen fertig sein. Doch konnten nicht alle Arbeiten wie geplant erledigt werden. So heißt es, weiter warten.

NEUKALEN. Eigentlich sollten längst wieder Stubentiger im Katzenhaus Neukalen einziehen. Doch der Umbau verzögert sich. Der Termin Jahresende 2018 konnte nicht gehalten werden.

Denn der Tierschutzverein Demmin hatte Probleme, Handwerker für die Arbeiten zu finden. Das sei ein Problem gewesen, erklärte Vorsitzende Kerstin Lenz. So musste jetzt die Fliesenleger- Firma gewechselt werden, weil die zunächst beauftragte keine Zeit hatte. Damit gerieten die Arbeiten ins Stocken. Erst jetzt im Januar können sie fortgesetzt werden.

Der Malchiner Tony Vreydal hat nun die Fliesenlegerarbeiten übernommen und in dieser Woche begonnen. Bevor er aber die Kacheln anbringen kann, muss er erst noch einiges vorbereiten. „Die Wände sind doll schief“, meinte er. Er finde es gut, dass das Katzenhaus instand gesetzt wird. „Es hat sich schon viel hier getan“, stellte der Handwerker fest, der das alte Gebäude noch kannte. Seit 12 Jahren ist der 32-Jährige selbstständig. Gleich nach der Lehre habe er diesen Schritt gemacht. Er gibt zu, dass es ein Risiko war. Doch im Moment sei die Auftragslage so gut, dass sich Betriebe die Baustellen aussuchen können. „Wir Handwerker haben aber auch schon andere Zeiten erlebt“, sagte Vreydal. Es sei beruhigend, dass es derzeit eine gesicherte Arbeit gibt. Für Bauherren wie den Tierschutzverein bedeutet dies aber, dass sie länger warten müssen.

Am Katzenhaus sei schon vieles geschafft worden, so Lenz. Von außen sehe das Gebäude mit seiner freundlichen hellen Farbe schon schön aus. Das Dach sei dicht, die neue Elektrik installiert und neue Fenster seien eingebaut, wie auch die neue Heizung. Die Maler seien auch schon im Haus gewesen. Gefliest werden müsse noch die neue Quarantänestation, dann sei der ehemalige Aufenthaltsraum geteilt worden und auch Toilette und Küche befinden sich an anderen Stellen. Wie Lenz sagte, hätten sie für den Umbau gute Hinweise von der Tierheimbetreuung erhalten, um die Arbeitsabläufe optimal gestalten zu können. Die Bauleitung sei eine große Herausforderung im Ehrenamt.

Dennoch: Frühestens Mitte bis Ende Februar könne das Katzenhaus wieder öffnen. Solange werden Fundtiere auf Pflegestellen untergebracht. Im Sommer seien 20 Katzen betreut worden – in Randow, Stavenhagen und Demmin. „Die konnten sehr gut vermittelt werden“, sagte Lenz. Nur der kleine Mogli, ein behinderter Kater mit eingeschränktem Sehvermögen, wartet noch auf ein Zuhause. Behinderte Tiere zu vermitteln, sei eben immer schwierig. Wenn derzeit auch die Katzen auf den Pflegestellen gut reduziert werden konnten, kommen bald die Frühlingskatzen, weiß die Vorsitzende aus Erfahrung. Direkt am Katzenhaus müssen derzeit nur die Freigänger an der Futterstelle versorgt werden. Im Moment müssen dies Vereinsmitglieder aus Demmin oder Malchin übernehmen, da die bisherige Helferin in Neukalen ausgefallen ist. Es wäre schön, wenn der Verein jemanden aus dem Bereich Neukalen finden würde, der die 7 bis 8 Katzen füttert. „Das wäre für uns bedeutend einfacher“, meinte Lenz. Mehr als fünf Minuten brauche man nicht zum Füttern. Wenn jemand Interesse hat, könne er sich gern beim Tierschutzverein melden.

Unterdessen plant der Verein für Ende Januar den nächsten Arbeitseinsatz am Katzenhaus. Dann soll sauber gemacht, Fenster geputzt und Fliesen geschrubbt werden. Auch die Türen der 8 Katzenzimmer sollen gestrichen werden, jede mit einer anderen Farbe. Die Eröffnung soll indes nur mit Sponsoren und Helfern erfolgen. Ein Fest werde es in Neukalen dann im Frühjahr geben. Auch hätten sich schon Schulklassen gemeldet, die im Katzenhaus Projekttage machen wollen.

Quelle: Nordkurier Kontakt zum Autor Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!