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Helfer in der tierischen Not

Der Schwaaner Tierschutzverein hilft zahlreichen Tieren in der Region 

HelferNot1und ist dafür auf Spenden angewiesen Von Christian Jäger

SCHWAAN In der Regel können sich Menschen wehren, wenn ihnen Unrecht widerfährt. Sie erhalten Hilfe, wenn sie selbige benötigen. Bei Tieren ist das anders. Sie können ihre Probleme niemandem erzählen. Doch leider gibt es genügend Tiere, die Probleme haben. Einige Menschen gehen gewissenlos mit ihnen um oder quälen sie sogar. Dann braucht es die Hilfe von Menschen. Und beim Schwaaner Tierschutzverein sind Menschen organisiert, die sich das Wohl der Tiere auf die Fahnen geschrieben haben. Auch in diesem Jahr wieder mit vielen Erfolgen.

Bislang sei 47 Fundkatzen geholfen worden, erklärt Manfred Poniatowski, Vorsitzender des Schwaaner Tierschutzvereins. Hinzu kommen 41 Katzenkinder, die in der Auffangstation für freilebende Katzen auf eine Vermittlung vorbereitet worden sind. „27 Kätzchen haben bereits ein neues Zuhause gefunden, aber 14 Katzenwelpen warten noch auf ihre Familie, die sich hoffentlich bis Mitte Dezember meldet“, so Manfred Poniatowski. Dann setzt erst einmal ein Vermittlungsstopp ein. Seit Jahren vermittelt der Schwaaner Tierschutzverein über Weihnachten keine Tiere. Zu groß ist die Gefahr, dass die Menschen ein Tier unterm Tannenbaum haben wollen und hinterher feststellen, dass ihnen die Verantwortung dann doch zu groß ist.

Eine Großbaustelle sind die Kastrationen der Vierbeiner. „Über den Tierschutzverein wurden in diesem Jahr bereits 83 Katzen kastriert“, erklärt der Vereinschef. Er ist davon überzeugt, dass das der einzig richtige Weg ist, um tiergerecht und nachhaltig Katzenelend einzudämmen. Poniatowski setzte sich seit Jahren vehement dafür ein, dass im Amt Schwaan eine Katzenschutzverordnung erlassen wird, die es in ganz MV bislang ansonsten nur in Rostock gibt. Die Verordnung verpflichtet Halter von freilaufenden Katzen dazu, diese zu kastrieren und mit einem Mikrochip zu versehen. „Danach richten sich viele verantwortungsbewusste Katzenbesitzer im Amt Schwaan, so dass die Anzahl des unkontrollierten Nachwuchses bisher angemessen ist.“

Während mit der Verordnung eine Baustelle geschlossen wurde, tat sich eine weitere auf. Dem Verein bereiten die hohen Tierarztkosten für die Behandlung vonHelferNot3 kranken Fundkatzen momentan Probleme, erklärt Manfred Poniatowski. Erst kürzlich wurden zwei weiße Kater erfolgreich im Kopfbereich operiert, die unter bösartigen Tumoren litten. Erfolg: Die beiden Vierbeiner haben nun wieder eine positive Prognose, was ihr Leben angeht. Allerdings musste der Verein für die aufwendigen Operationen weit mehr als 1000 Euro in die Hand nehmen. Und das könne der Verein nur durch Spenden stemmen, betont Poniatowski. „Ohne diese wäre die Tierschutzarbeit im Interesse aller gar nicht möglich.“

HelferNot2Und helfen tut der Schwaaner Tierschutzverein auch über die Amtsgrenzen hinaus. So zum Beispiel gerade erst in Bützow, wo an einem Supermarkt eine unkontrollierte Population von 20 Katzen und neun Katzenkindern für eine kritische Auseinandersetzung sorgte. Im Auftrag des Tierschutz- Landesverbandes und mit Hilfe einer tierlieben Bützowerin wurden im Oktober dort alle Katzen eingefangen, kastriert, mit Mikrochips gekennzeichnet sowie die Kätzchen auf eine Vermittlung vorbereitet. Die Katzen werden nun in Absprache auf Tierheime des Tierschutz-Landesverbandes aufgeteilt.

Traditionell begeht der Tierschutzverein in der Weihnachtszeit auf dem Gelände seiner Auffangstation an dem Verbindungsweg Niendorfer Chaussee-Feldstraße eine „Lütt Wiehnacht für die Katzen“. Katzen erhalten dann besondere Zuwendung, Streicheleinheiten und Leckerlis. Tierliebe Menschen können diese Möglichkeit am 8. Dezember in der Zeit von 10 bis 12 Uhr nutzen.

Quelle: Schweriner Volkszeitung