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Akuter Notstand: Helfer im Katzenhaus in Angst

Futter, Geld, Fliesenleger, Pflegestellen – in der Auffangstation für in Not geratene Katzen mangelt es an allem.

NeustrelitzUm den Verein aus der finanziellen Schieflage zu retten, haben die Tierschützer eine Spendenaktion gestartet.

NEUSTRELITZ. Kathrin Klempin und Andy Bruse aus Wesenberg adoptierten Kater Miro, Anneliese und Werner Gehrke aus Blankensee brachten Spenden vorbei. Mittwoch war ein guter Tag im Katzenhaus des Tierschutzvereins Mohrchen in der Useriner Straße 10 in Neustrelitz. Doch wenige Tage sind wie dieser. Die Not in der Auffangstation ist so groß, wie lange nicht.

„Unser Problem ist, dass wir schon eine ganze Weile mehr Ausgaben als Spenden- Einnahmen haben“, erklärt Sprecherin Carina Bahle. Ein äußerst ungesundes Verhältnis, das nicht lange gut gehen kann. Um das Domizil für in Not geratene Samtpfoten schnell aus der finanziellen Schieflage zu bringen, haben die Tierschützer eine Spendenaktion gestartet.

Wer Geld, Futter, Decken, Körbchen, Bürsten oder Ähnliches entbehren kann, wird um eine Spende gebeten. „Es ist wirklich nicht einfach, in einer so kleinen Stadt ausreichend Spenden zu bekommen. Vor ein paar Wochen waren sogar Futter und Streu knapp.“ Die Vorräte hätten nur noch für ein paar Tage gereicht, das Konto war leer – eine bedrohliche Situation. Auch für die medizinische Versorgung der Katzen fehlte Geld. „Zum Glück kamen nach einem Aufruf unter Freunden und Bekannten etliche Futterspenden zusammen, so dass die akute Not erst einmal vorbei ist. Fragt sich nur, wie lange“, schildert Carina Bahle den Ernst der Lage. „Es wird immer schwieriger, ohne regelmäßige finanzielle Unterstützung von den Kommunen über die Runden zu kommen.“

Erschwerend hinzu kommt, dass die Tierschützer nach einer Auflage des Veterinäramtes noch in diesem Jahr eine neue Quarantänestation bauen müssen. Fördermittel gibt es nicht. Das Projekt muss ausschließlich von Spenden gestemmt werden. „Zwei Fliesenfirmen haben Material gespendet. Das muss jetzt an die Wand gebracht werden. Wir suchen jemanden, der fliesen kann.“ So dringend wie Spenden und ein Fliesenleger werden auch Pflegestellen gesucht – Menschen, die schwer vermittelbare Dauergäste bei sich aufnehmen, ohne sie gleich zu adoptieren. „Ein Grund für den finanziellen Engpass ist, dass sich nur noch wenig gut vermittelbare Tiere im Bestand befinden. Einige leben schon sehr lange im Katzenhaus. Andere sind nicht die typischen Kuschelkatzen, haben Handicaps oder chronische Krankheiten. Weitere Tiere können nur einzeln abgegeben werden, benötigen Freigang oder sind schon sehr alt.“

Mit seiner neuen Außenstelle in der Pappelallee versorgt der Verein zur Zeit täglich fast 100 Tiere. Für Miete, Strom und Abfallentsorgung muss er monatlich mehr als 1000 Euro Festkosten aufbringen, rechnet Vorsitzende Birgit Schäfers vor. Dazu kommen für beide Häuser knapp 1000 Euro Futterkosten. Zwei Mal im Jahr müssen die Katzen geimpft werden – macht bei 100 Katzen 4000 Euro im Jahr. Obendrein fallen ständig Tierarztkosten an. Wenigstens eine gute Nachricht haben die Tierschützer aber: Der Verein ist jetzt anerkannte Stelle für den Bundesfreiwilligendienst. Ein Bufdi hat am 1. November seine Arbeit aufgenommen, ein zweiter wird gesucht. Am Sonnabend, 1. Dezember, ist Katzenweihnach. Dann sind wieder alle Tierfreunde eingeladen, das Katzenhaus und seine Bewohner in gemütlichem Rahmen kennen zu lernen. Wer helfen möchte, kann Kontakt aufnehmen unter den Telefonnummern 03981/202507, 0152/04864560 oder per E-Mail an kontakt@ katzenhaus-mohrchen-ev.de

Quelle: Nordkurier Von Susanne Böhm