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Tierschützer mahnen vor Schlachthof Teterow

Mit einer Demonstration am Schlachthof Teterow

 machten Aktivisten der internationalen Organisation „Save“ auf ihrer Ansicht nach nicht hinnehmbare Bedingungen bei Viehtransporten aufmerksam. Tierschützer der Region schlossen sich ihnen an.

TeterowTETEROW. Zwei Dutzend Aktivisten der Tierschutzbewegung „Save“ zogen am Freitagmittag am Schlachthof Teterow auf. Vor dem Betriebstor bezogen sie Posten, entrollten Spruchbänder, entzündeten Windlichter und verteilten Flyer. Ihnen schlossen sich Mitglieder von Tierschutzvereinen der Region an. Mit ihrer Aktion wollen sie darauf aufmerksam machen, dass in der industriellen Landwirtschaft das Wohl der Tiere oftmals unter die Räder kommt. „Tiere haben einen Preis aber keinen Wert“, brachte Kerstin Lenz, Vorsitzende des Landestierschutzverbands, ihre Kritik auf den Punkt.

Anlass für die Aktion war ein Vorfall im Sommer, wie Juliane Schaber seitens der Save Bewegung bestätigte. Wegen der großen Hitze und anhaltenden Trockenheit hatte der Schlachthof das Zeitregime der Anlieferung verändert und in die Abendstunden verschoben. Die Umstellung hatten offenbar nicht alle Kunden mitbekommen. In der Folge standen Tiertransporter länger als üblich in der Warteschlange. Das hatte für Empörung gesorgt.

Doch nicht allein um Tierleiden auf Transporten geht es den Aktivisten. Ebenso setzen sie sich für artgerechte Bedingungen bei der Haltung ein. Kerstin Lenz nannte als Beispiel die betäubungsfreie Kastration von Ferkeln. „Seit fünf Jahren bekommt die Politik es nicht auf die Reihe, dieses Problem zu lösen. Das zeigt uns, wie wenig es ums Tierwohl geht. Im Vordergrund geht’s nur ums Geld.“ Dabei ist ihr bewusst, dass das Engagement für das Wohl von Hunden und Katzen sehr viel mehr Menschen mobilisiert als bei Schlachttieren. Das sei ein Grund mehr für die Tierschutzvereine, sich der Aktion von Save Movement anzuschließen.

Juliane Schaber hegte keine Illusionen über die Wirksamkeit dieser Aktion. „Wir sind zum ersten Mal in Teterow und uns ist klar, dass wir nicht Hunderte mobilisieren.“ Sie verwies auf ähnliche Wachen in Perleberg bei der Firma Vion. Dabei legt sie Wert auf einen zivilen, friedlichen Umgang. „Wir sind keine Krawalltruppe. Übergriffe zur Befreiung von Tieren, wie es bei anderen vorkommt, wird es bei unseren Aktionen nicht geben“, versicherte sie.

Nicht auf die spektakuläre Aktion setze Save, sondern auf die Wirkung von Aufklärung. „Wo es sich ergibt, sprechen wir mit den Fahrern von Transportern oder Betriebsangehörigen. Die Reaktionen sind unterschiedlich. Manche zeigen sich genervt, andere hören zu und werden nachdenklich.“

Kay Rohloff, Geschäftsführer von Danish Crown Teterower Fleisch, ließ die Protestierenden vor dem Betriebstor gewähren. „Sie haben sich angemeldet und bekunden ihre Meinung. Das ist in unserem Land ihr gutes Recht. Sie verhalten sich friedlich und der Betrieb wird nicht beeinträchtigt“, merkte er zu der Aktion an.

Im Übrigen gebe es durchaus Berührungspunkte. Auch dem Schlachthof sei daran gelegen, dass die Tiere den Antransport wohlbehalten überstehen und in guter Verfassung ankommen. Die dafür geltenden Bestimmungen würden von den im Unternehmen tätigen Veterinären kontrolliert. Mit einer Demonstration am Schlachthof Teterow machten Aktivisten der internationalen Organisation „Save“ auf ihrer Ansicht nach nicht hinnehmbare Bedingungen bei Viehtransporten aufmerksam. Tierschützer der Region schlossen sich ihnen an.

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